Brandenburg: Die Russen kommen – aber wann? Das Hilfsangebot für den BER wird noch gesucht
Berlin - Das Rätsel um das angebliche Angebot des russischen Konzerns Aeroprojects zur Hilfe bei der Neuprojektierung des Pannenflughafens BER ist noch immer nicht gelöst. Wie berichtet will der zum russischen Verkehrsministerium gehörende Staatsbetrieb ein entsprechendes Schreiben bereits am 18.
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Berlin - Das Rätsel um das angebliche Angebot des russischen Konzerns Aeroprojects zur Hilfe bei der Neuprojektierung des Pannenflughafens BER ist noch immer nicht gelöst. Wie berichtet will der zum russischen Verkehrsministerium gehörende Staatsbetrieb ein entsprechendes Schreiben bereits am 18. Januar an das Bundesverkehrsministerium abgeschickt haben, so steht es auf der Internetseite des Unternehmens. Im Ministerium ist das Schreiben bisher nicht aufgetaucht. Das Angebot sei noch kein Thema in Besprechungen zum BER gewesen, hieß es.
Immerhin besteht über die Existenz des 1934 gegründeten Unternehmens und seine Spezialisierung auf den Flughafenbau kein Zweifel. Es hat seinen Sitz in einem Serien-Plattenbau an der Leningrader Chaussee im Nordwesten Moskaus, der Ausfallstraße zum Internationalen Flughafen Scheremetjewo. Aeroprojects hat die meisten Flughäfen in der Sowjetunion und in Russland projektiert und sich mit Erfolg an Bau und Erweiterung von Flughäfen im Ausland beteiligt – etwa in Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Auch bei der Optimierung von Prozessen auf bestehenden Flughäfen hat das Unternehmen einen guten Ruf. Das unternehmenseigene Forschungsinstitut und dessen mehr als 30 Mitarbeiter haben auch an der Neufassung der Regeln für den Betrieb russischer Flughäfen mitgewirkt, sie haben Gutachten zum Zustand von Hangars und Terminals erstellt sowie Brandschutz- und Umwelt-Pässe ausgestellt. Das Unternehmen verfügt über ein eigenes Labor, wo Materialproben von Startbahnen getestet werden. Mit Aeroprojects haben auch deutsche Firmen zusammengearbeitet, darunter Hochtief, Lahmeyer International und die Planungsgesellschaft Obermeyer. Offen will sich keiner zu der Firma äußern. Allerdings heißt es, dass man bei Flughafenprojekten in Russland an ihr nicht vorbeikomme. Allerdings sei es merkwürdig, wenn von russischer Seite Hilfe angeboten werde. Der Know-how-Transfer verlaufe bisher eigentlich in die andere Richtung. Aber beim BER ist ja alles möglich. C. Tretbar / E. Windisch, Moskau
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