Brandenburg: „Eher verantwortungslos“
Der Berliner AfD-Abgeordnete Andreas Wild verteidigt seinen umstrittenen Facebook-Beitrag
Stand:
Herr Wild, Sie haben auf Facebook geschrieben: „Es geht Angela Merkel darum, Deutschland umzuvolken.“ Und: „Ich will mich nicht länger von verantwortungslosen Unfruchtbaren regieren lassen.“ Das „unfruchtbar“ wurde gestrichen – warum?
Ich wollte nicht unnötig viel Staub aufwirbeln. Es war ja nicht absehbar, dass ein Facebook-Beitrag gleich die Medien auf den Plan bringt.
Warum ist es für die Politik einer Frau ausschlaggebend, ob sie Kinder hat?
Zur Richtigstellung, ich habe nicht Frau Merkel als Unfruchtbare bezeichnet, ich habe das Wort als Adjektiv, nicht als Subjektiv benutzt. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob Politiker ohne Kinder nicht eher dazu neigen, verantwortungslose Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Das betrifft Männer wie Frauen.
Halten Sie als Abgeordneter es für angebracht, die Kanzlerin so zu beleidigen?
Das ist keine Beleidigung, das ist ein Adjektiv gewesen. Ich empfinde die Formulierung so als richtig, es bezieht sich nicht auf ihre Person. Es bezieht sich auch auf andere kinderlose Regierende.
Haben Sie Kinder?
Ja, ich habe Kinder, wie viele verrate ich nicht. Der Älteste ist 30 Jahre alt.
Politiker ohne Kinder machen also grundsätzlich verantwortungslosere Politik als Politiker mit Kindern?
Nein, das kann man so nicht grundsätzlich sagen, dass Politiker ohne Kinder schlechtere Politik machen. Aber bei verantwortungslosen Menschen, die Politik machen, ist das Kriterium der Kinderlosigkeit ein ausschlaggebendes. Es ist wie mit der jüdischen Weisheit aus Anatevka: „Es ist keine Schande, arm zu sein, aber eine besondere Ehre ist es auch nicht.“
Sie halten Kinderkriegen für per se gut?
Nein, Kinderkriegen ist nicht per se gut, es muss eine angemessene Zahl sein. Völker, die mehr Kinder bekommen, als sie selbst ernähren können, sind für den Rest der Welt eine Bedrohung.
Sie haben auch den nationalsozialistischen Begriff der „Umvolkung“ genutzt.
Umvolkung ist kein nationalsozialistischer Begriff, sondern beschreibt, dass ein Volk durch Ethnien und kulturelle Einflüsse unterwandert wird und die vorhandenen Majoritäten verändert. Es geht nicht darum, dass wir keine Moslems in Deutschland haben wollen. Aber in Deutschland sollten die Deutschen in der Majorität sein. Diese Veränderung wollen wir aufhalten.
Andreas Wild, 53, AfD-Abgeordneter aus Steglitz-Zehlendorf, forderte, Flüchtlinge in dünn besiedelten Gegenden unterzubringen, regte an, Burkas zu verbrennen. Gespräch: Lisa McMinn
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