Brandenburg: Ein Geschenk zur Eröffnung Forschungsministerin Schavan: Museum wird Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft
Berlin - Das Naturkundemuseum Berlin soll Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft werden. Das kündigte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag überraschend bei der Wiedereröffnung der Ausstellungsräume des Naturkundemuseums an.
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Berlin - Das Naturkundemuseum Berlin soll Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft werden. Das kündigte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag überraschend bei der Wiedereröffnung der Ausstellungsräume des Naturkundemuseums an. Bis zum Jahresende müssten ein konkreter Zeitplan und ein Finanzierungskonzept für die Aufnahme zu vereinbart werden. Denn die entsprechenden Entscheidungen von Bund und Ländern werden in der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) getroffen, deren letzte Sitzung im November stattfindet. Zum 31. Dezember wird im Zuge der Föderalismusreform die BLK aufgelöst und am 1. Januar 2008 durch die Wissenschaftskonferenz ersetzt.
Wenn das Naturkundemuseum in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen wird, teilen sich Bund und Länder je zur Hälfte die Kosten. Die Aufnahme des Naturkundemuseums erfordert jedoch einen so hohen Geldbetrag, dass es im Bund zu einer Neuentscheidung über die Prioritäten kommen muss. Angesichts der Kosten von 82 Millionen Euro für die Sanierung des Naturkundemuseum war es bis gestern fraglich, ob in absehbarer Zeit überhaupt eine Entscheidung getroffen werden könnte.
Selbst eine Aufnahme frühestens zum Jahr 2010 war ungewiss. Jetzt erklärte die Bundesforschungsministerin Schavan, dass Naturkundemuseum sei ein „Juwel“. „Die Bundesregierung ist sich bewusst, welchen Schatz wir hier haben.“ Ziel sei es, Verantwortung für das weltweit fünftgrößte Museum seiner Art zu tragen.
Nähere Nachfragen im Bundeswissenschaftsministerium brachten gestern jedoch keine Klarheit. Ungeklärt ist zum Beispiel die Frage, welches Ministerium den Bundesanteil für das Naturkundemuseum aufbringen wird. Mit ein Grund für die jahrelange Verzögerung der Aufnahmeentscheidung war die Tatsache, dass der Kulturminister mit seinem knappen Haushalt für die geisteswissenschaftlichen Museen in der Leibniz-Gemeinschaft zuständig ist. Das Naturkundemuseum ist jedoch ein naturwissenschaftliches Forschungsmuseum. Das gestern herausgestellte Engagement der Forschungsministerin lässt den Schluss zu, dass das Bundesforschungsministerium die Finanzierung übernehmen werde.
Auf jeden Fall müsste das Geld für das Naturkundemuseum der Leibniz-Gemeinschaft zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Der Etat finanziert derzeit 84 Forschungsinstitute und Museen der Gemeinschaft. Für Neuaufnahmen reicht dieses Geld nicht.Uwe Schlicht
Uwe Schlicht
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