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„Musizierende Mädchen“ von Gerhard Geyer sind auch zu sehen.

© dpa

Brandenburg: Einst waren sie Schmuck hinter Mauern Kunstwerke aus Waldsiedlung Wandlitz

Bernau - Einst schmückten sie die Wohnsiedlung von Erich Honecker und Co in Wandlitz: Knapp 25 Jahre nach dem Mauerfall haben Skulpturen aus der Waldsiedlung Bernau, dem Wohngebiet des DDR-Politbüros, ein neues Domizil. Die Sammlung, bestehend aus 19 Kunstwerken, ist jetzt in einem früheren Laden an der Stadtmauer ausgestellt, wie eine Stadtsprecherin sagte.

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Bernau - Einst schmückten sie die Wohnsiedlung von Erich Honecker und Co in Wandlitz: Knapp 25 Jahre nach dem Mauerfall haben Skulpturen aus der Waldsiedlung Bernau, dem Wohngebiet des DDR-Politbüros, ein neues Domizil. Die Sammlung, bestehend aus 19 Kunstwerken, ist jetzt in einem früheren Laden an der Stadtmauer ausgestellt, wie eine Stadtsprecherin sagte. Zu sehen sind beispielsweise Arbeiten so namhafter Bildhauer wie Fritz Cremer, Heinrich Drake, Waldemar Grzimek und Gustav Weidanz. Die Werke waren zuvor in anderen Räumen gezeigt worden, mussten aber weichen, da der Mietvertrag endete.

Seit vergangenem Sommer zeigt die Stadt die „Skulpturensammlung der Waldsiedlung Bernau“. Die Werke wurden zwischen 1959 und 1960 vom damaligen Leiter des Sonderbaustabes 10, Heinz Gläßke, und dem Bildhauer Waldemar Grzimek ausgewählt, wie die Stadt berichtete. Gläßke war mit dem Bau der Waldsiedlung für die Mitglieder des Politbüros des ZK der SED beauftragt. Für die Öffentlichkeit waren die Kunstwerke unzugänglich. Ende 1989 mussten die Bewohner die bis dahin gut gesicherte und bewachte Siedlung im Norden Berlins verlassen. „Seit dieser Zeit erfuhren die Kunstwerke ein wechselvolles Schicksal“, heißt es dazu in der Mitteilung. In den vergangenen drei Jahren ließ die Stadt Bernau die zum Teil stark beschädigten Kunstwerke restaurieren, um sie öffentlich zu präsentieren. Eine im Sommer 2013 eröffnete Ausstellung stieß auf großes Interesse. Veranstaltungen befassten sich mit der Geschichte der Arbeiten und den Künstlern. Zwei verschollene Werke kamen wieder zum Vorschein: Kinderporträts der Bildhauerin Ruthild Hahne. Sie wurden in die Sammlung integriert. Die neuen Räume der Ausstellung liegen am Fernradweg Berlin-Usedom. „Wir hoffen, mehr Touristen für die Sammlung zu begeistern“, sagte die Sprecherin. Steffi Prutean

Die Ausstellung in der Bernauer Alten Goethestraße 3 ist mittwochs von 10.00 bis 18.00 Uhr und samstags von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Steffi Prutean

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