Brandenburg: Endspurt der Wahlkämpfer
In Potsdam beendeten gestern PDS, Grüne und FDP offiziell ihren Landtagswahlkampf mit Bundesprominenz
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In Potsdam beendeten gestern PDS, Grüne und FDP offiziell ihren Landtagswahlkampf mit Bundesprominenz Potsdam - Die PDS in Gewinnerpose: So präsentierten sich die Linkssozialisten, die aus der Wahl als stärkste Partei hervorgehen könnten, gestern auf ihrer Abschlussveranstaltung in der Potsdamer Reithalle. Die PDS-Spitzenkandidatin Dagmar Enkelmann warnte unter dem Jubel von 300 Genossen davor, die PDS bei einem Wahlsieg auszugrenzen: „Mit einer Koalition der Verlierer hat Brandenburg keine Zukunft.“ Wenn die PDS keinen Koalitionspartner finde, gehe die Partei eben gestärkt in die Opposition, sagte der PDS-Politiker Gregor Gysi. Er warf der Großen Koalition vor, die Verschuldung des Landes auf Rekordhöhe getrieben zu haben. „Schlimmer hätte es mit uns auch nicht kommen können.“ Jede Stimme für die SPD in Brandenburg werte Schröder als Bestätigung für die Bundespolitik, so Gysi. „Die Politik der Bundesregierung verdient am Sonntag eine Quittung.“ Auf der Abschluss-Kundgebung von Bündnis 90/Grüne am Potsdamer Brandenburger Tor warben die Spitzenkandidaten Cornelia Behm und Wolfgang Wieland sowie Bundesaußenminister Joschka Fischer vor mehreren hundert Menschen für den Einzug der Bündnisgrünen in den Landtag. Wieland sagte, dass die „Kette von Skandalen im Land ein Ende haben muss“. Vertreter der Landesregierung hätten sich „nicht als erste Diener, sondern erste Selbstbediener des Staates“ erwiesen. Der Spitzenkandidat wandte sich mit scharfen Attacken gegen PDS und CDU und nannte die Landtagswahl auch eine „Anti-Schönbohm-Wahl“. Fischer warb um Verständnis für die Reformpolitik der rot-grünen Bundesregierung, die notwendig sei, „damit auch Brandenburg zukunftsfähig gemacht wird“. FDP-Bundeschef Guido Westerwelle bekräftigte auf der FDP-Abschlussveranstaltung im Potsdamer Logenhaus vor rund 200 Anhängern das Wahlziel der Liberalen, den Wiedereinzug in den Landtag zu schaffen. „Die FDP hat wieder Tritt gefasst“, rief er und davor, sich mit dem Rückstand des Ostens und der Abwanderung junger Leute abzufinden. „Ostdeutschland darf nicht das Altersheim der Republik werden“, so der FDP-Chef. Spitzenkandidat Heinz Lanfermann forderte Korrekturen in der Brandenburger Wirtschafts- und Bildungspolitik. Auch er hielt der Großen Koalition die gescheiterten Großprojekte Chipfabrik, Lausitzring, Pleite der LEG vor – und verwies auf die jüngste Studie zur Wirtschaftskompetenz von Landtagskandidaten, in der die FDP vorn lag. CDU und SPD beenden heute ihren Wahlkampf.thm/erb
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