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Engagiert im Glauben: Brandenburger Bäcker mit Luther-Rose ausgezeichnet
Bäckermeister Karl-Dietmar Plentz aus Oberkrämer lebt seinen christlichen Glauben konsequent. Nun wurde der Unternehmer mit dem Preis der Internationalen Martin-Luther-Stiftung geehrt.
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Die Auszubildende traf den Chef im Hausflur. „Herr Plentz, ich möchte, dass Sie das als Erster wissen.“ Sie habe auf einer Party jemanden geschlagen und müsse nun vor Gericht. „Und weil ich vorbestraft bin, kann mir eine Freiheitsstrafe drohen.“ Karl-Dietmar Plentz, Bäckermeister aus Oberkrämer im Landkreis Oberhavel, machte das, was er in solchen Situationen immer tut. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich für uns bete?“, fragte er seine Mitarbeiterin.
Und während er betete, durchzuckte es ihn wie ein Blitz. „Ich schreibe Ihnen jetzt ein Zwischenzeugnis, das Sie vor Gericht vorlegen können“, sagte Plentz. Gesagt, getan. „Die Richterin hat in der Verhandlung das Zeugnis vorgelesen, und gesagt, dass sie nur deswegen die Mitarbeiterin nur zu einer Geldstrafe verurteilt.“
Karl-Dietmar Plentz erzählte diese Geschichte am Samstagabend in der Stephanus-Stiftung in Berlin. Dort wurde der mittelständische Unternehmer, der seit 2019 bereits Träger des Verdienstordens des Landes Brandenburg ist, mit der „Luther-Rose 2025“ der Internationalen Martin-Luther-Stiftung für „gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmer-Courage“ ausgezeichnet.
Ministerpräsident Woidke hielt die Laudatio
Die Laudatio auf ihn hielt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Der Regierungschef, dem die jüngste Koalitionskrise nicht anzumerken war, würdigte Plentz als einen Unternehmer, der seinen christlichen Glauben konsequent lebe. Er stehe für Qualität und Authentizität, Leidenschaft und Kreativität. Er engagiere sich für die Tafeln sowie die Initiative „Brot zum Teilen“, sei mehrfach ausgezeichneter Ausbilder und bekenne sich zum Christentum durch Wort und Tat. „Seine Rolle als Vorbild lässt ihn hinsehen und handeln“, sagte Woidke.
Die Auszeichnung, die an das Familienwappen Martin Luthers erinnern soll, hatten vor Plentz unter anderem Altbundespräsident Joachim Gauck, der frühere EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber und die dänische EU-Kommissarin Margarethe Vestager erhalten. Verliehen wird sie von der in Erfurt ansässigen „Internationalen Martin-Luther-Stiftung“, zu deren Vorstand unter anderem der ehemalige Mecklenburger Justizminister Ulrich Born (CDU), die frühere thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) und die ehemalige FDP-Generalsekretärin Nicola Beer gehören.
In seiner Dankesrede wurde Plentz dann noch einmal grundsätzlich. Der Unternehmer erinnerte an das Lutherjahr 2017. Damals habe man, in Anlehnung an das von Martin Luther gepflanzte Apfelbäumchen, ein „Apfelbrot“ gebacken – und jedem Kunden einen Flyer mitgegeben, der an die Grundlagen der Reformation erinnerte. Und auf einer alten Druckerpresse konnten die Kunden Bibelverse drucken.
„Wir müssen wieder stärker an die Grundlagen des Glaubens erinnern“, sagte Plentz. Die Kirchen sollten wieder stärker an den Kern ihres Glaubens erinnern. „Ich glaube tatsächlich, dass es persönliche Begegnungen mit Gott geben kann, die Veränderungen im menschlichen Leben bewirken.“
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