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Gegen die Schließung. Etwa 100 Eberswalder protestierten in Potsdam.

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Brandenburg: Entscheidung zum Bahnwerk bis Sommer Eberswalder protestierten vor der Staatskanzlei

Potsdam - Spätestens bis Sommer soll feststehen, ob es eine Zukunft für das von Schließung bedrohte Bahnwerk in Eberswalde (Barnim) gibt. Das kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am späten Dienstagabend nach einem Spitzengespräch mit Bahn-Vorstandschef Rüdiger Grube in Potsdam an.

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Potsdam - Spätestens bis Sommer soll feststehen, ob es eine Zukunft für das von Schließung bedrohte Bahnwerk in Eberswalde (Barnim) gibt. Das kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am späten Dienstagabend nach einem Spitzengespräch mit Bahn-Vorstandschef Rüdiger Grube in Potsdam an. Details zu konkreten Vorschlägen wurden nicht genannt. „Wir haben heute sehr konstruktive Gespräche gehabt“, sagte Woidke. Diese sollen in den nächsten Wochen fortgesetzt werden. Grube sagte: „Es sind jetzt Ideen auf dem Tisch.“ Diese würden nun weiter bewertet. Grube versicherte, „schnell zu konkreten Ergebnissen“ kommen zu wollen.

Im Oktober hatte die Deutsche Bahn (DB) angekündigt, die Instandhaltungswerke in Eberswalde und Zwickau (Sachsen) schließen zu wollen. Rund 570 Mitarbeiter sind betroffen. Das Land hatte daraufhin angekündigt, für das Eberswalder Werk zu kämpfen. Nach Angaben des DB-Konzernbetriebsrats sieht ein erarbeiteter Vorschlag vor, dass zwischen 200 und 300 Mitarbeiter in Eberswalde weiter beschäftigt werden könnten. In dem Instandhaltungswerk arbeiten zurzeit annähernd 500 Mitarbeiter.

Woidke sagte direkt vor dem Gespräch zu mehr als 100 Demonstranten, die zur Staatskanzlei gekommen waren: „Die Landesregierung Brandenburg wird alles tun, um den traditionsreichen Bahn-Standort Eberswalde zu erhalten.“ Er fügte hinzu: „Ich hoffe, dass die Bahn uns entgegenkommt.“ Medien hatten berichtet, dass unter anderem die Reinigung von Kesselwagen als Vorschlag im Gespräch sei. Außerdem sei die Niederbarnimer Eisenbahn AG bereit, Wartungs- und Reparaturarbeiten in Eberswalde vornehmen zu lassen.

Die Bahn hatte die drohende Schließung damit erklärt, dass weniger Instandhaltungsleistungen bei Güterwaggons anstünden. Der Konzern hatte zugleich betont, den Beschäftigten andere Arbeitsplätze im DB-Konzern anzubieten. Wenn die Pläne Realität werden, gehen Ende 2016 in Eberswalde die Lichter aus. Das traditionsreiche Werk gibt es seit mehr als 135 Jahren. Die Bahn ist nach Stadtangaben einer der größten Arbeitgeber in der Region.

Zu den Demonstranten vor der Staatskanzlei zählte der Eberswalder Bürgermeister Friedhelm Boginski (FDP). Er betonte, dass das Bahnwerk das letzte große produzierende Unternehmen in der Region sei. Auch Bahn-Mitarbeiter zog es am Dienstag nach Potsdam. Eine Frau, die in dem Werk beschäftigt ist, sagte: „Ich kann eine Schließung nicht nachvollziehen, wir machen zurzeit Überstunden.“ dpa

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