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Brandenburg: „Erdogan, tritt zurück“

Proteste in Berlin gegen die türkische Regierung

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Berlin - Die Demonstrationen und Kundgebungen aus Solidarität mit den Protestlern in der Türkei in BErlin reissen nicht ab. Auch am Sonntag gingen Tausende Berliner wie am Tag zuvor auf die Straße. „Erdogan, tritt zurück“, war auch am Sonntag wie am Samstag zu hören. 3400 Personen folgten nach Polizeiangaben dem Aufruf eines Breiten Bündnisses aus Migrantenverbänden, Gewerkschaften, politischen Parteien und alevitischen Gemeinden. Der Protestzug begann gegen 15 Uhr am Hermannplatz in Neukölln und zog über Hasenheide und Graefestraße, Kottbusser Brücke, Mariannenstraße und Heinrichplatz und endete in der Kreuzberger Oranienstraße.

Deutlich erkennbar war das offensichtlich linke Spektrum der Teilnehmer, das von Antifa-Vertretern über Gewerkschaftler bis zu kurdischen Gruppen reichte. Anders als bei der Demonstration am Sonnabend, bei der offensichtlich türkischstämmige Teilnehmer das Bild bestimmten, waren am Sonntag Menschen jeglichen Couleurs dabei. Um 18 Uhr fand anschliessend an die Demo eine Kundgebung mit Sit-in auf dem Oranienplatz statt. Die Polizei sprach hier von rund 2500 Teilnehmern. Die Organisatoren bestehen aus einer sich als apolitisch bezeichnenden Gruppe von 10 bis 15 Menschen, die sich spontan über Facebook zusammenfanden. Sie luden Musikgruppen ein und interpretierten bekannte türkische Volkslieder aus Anlass der Protestbewegung in der Türkei neu. Die „Capulcus“, wie sich die Gruppe nennt, gibt es in mehreren Städten in Deutschland, Holland und in der Türkei. Auf der Kundgebung wollten sie ausdrücklich keine politischen Fahnen haben. Auch am Donnerstag organisierte die Gruppe ein Sit-in am Kottbusser Tor mit 700 Personen. „Wir möchten die Menschen ungeachtet ihrer politischen Gesinnung zusammenbringen. Wenn die in Istanbul das schaffen, dann können wir das auch“ sagte eine der Organisatorinnen. „Viele unserer Freunde und Verwandten sind unter den Demonstranten in der Türkei. Wir wollen ihnen zeigen: Ihr seid nicht alleine.“

Die Polizei nahm vier Personen fest, weil sie mit Leuchtstäben warfen. Ansonsten verliefen alle Demos friedlich. Hülya Gürler

Hülya Gürler

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