Brandenburg: Festnahme in Zehlendorf: Mord von 1989 aufgeklärt
Berlin - Polizei und Staatsanwaltschaft haben jetzt eine Bluttat aufgeklärt, die keine zwei Wochen nach dem Mauerfall 1989 geschehen ist. Die Berliner waren vom Regierenden Bürgermeister Walter Momper (SPD) gerade zum „glücklichsten Volk auf der Welt“ ausgerufen worden, die Schlagzeilen auf der Titelseite des Tagesspiegels an jenem Freitag lauteten: „DDR beschränkt Warenausfuhr“ und „US-Präsident Bush bietet der Sowjetunion neue Partnerschaft an“.
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Berlin - Polizei und Staatsanwaltschaft haben jetzt eine Bluttat aufgeklärt, die keine zwei Wochen nach dem Mauerfall 1989 geschehen ist. Die Berliner waren vom Regierenden Bürgermeister Walter Momper (SPD) gerade zum „glücklichsten Volk auf der Welt“ ausgerufen worden, die Schlagzeilen auf der Titelseite des Tagesspiegels an jenem Freitag lauteten: „DDR beschränkt Warenausfuhr“ und „US-Präsident Bush bietet der Sowjetunion neue Partnerschaft an“. Im Lokalteil stand der Bericht über den Mord: Eine 76-Jährige war in ihrer Wohnung in der Boddinstraße in Neukölln umgebracht worden. Eine Bekannte hatte sich kurzfristig am Telefon mit der 76-Jährigen verabredet. Als diese zur vereinbarten Zeit die Tür nicht öffnete und auch später nicht ans Telefon ging, informierte die Bekannte die Söhne. Die ließen schließlich die Tür gewaltsam öffnen – und fanden die Leiche ihrer Mutter im Wohnzimmer. Als Todesursache wurde „Gewalteinwirkung gegen den Hals“ ermittelt, eine heiße Spur gab es nicht.
Doch die Akten wurden – wie bei ungeklärten Mordfällen üblich – nie geschlossen. 1993 ermittelte die Polizei einen Verdächtigen. Er war 19, als die Tat geschah und er soll das Opfer gekannt haben. Doch die Ermittler konnten ihm das Verbrechen nicht nachweisen und mussten ihn wieder laufen lassen. Im vergangenen Jahr wurde der Fall mithilfe neuester DNA-Untersuchungen erneut aufgerollt, teilte die Polizei am Freitag mit. Nun war der Tatverdacht gegen den inzwischen 44-Jährigen so dringend, dass ein Richter Haftbefehl gegen ihn erließ. Am Freitagmorgen gegen 8 Uhr sei er in seiner Wohnung in Zehlendorf festgenommen worden, teilte die Justiz mit. Zum Tatvorwurf habe sich der Mann nicht äußern wollen. Weitere Details wurden auf Nachfrage nicht genannt. Stefan Jacobs
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