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Brandenburg: Franzosen bewerben sich um die S-Bahn

Berlin - Das französische Nahverkehrsunternehmen RATP Dev hat für den Betrieb auf dem Berliner S-Bahn-Ring seinen Hut in den Ring geworfen. Die Franzosen warben am Mittwoch in Berlin für sich – als eine Unternehmensgruppe, die weltweit bei der Zahl der Fahrgäste an fünfter Stelle liege.

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Berlin - Das französische Nahverkehrsunternehmen RATP Dev hat für den Betrieb auf dem Berliner S-Bahn-Ring seinen Hut in den Ring geworfen. Die Franzosen warben am Mittwoch in Berlin für sich – als eine Unternehmensgruppe, die weltweit bei der Zahl der Fahrgäste an fünfter Stelle liege. Verbessern wolle RATP Dev bei der S-Bahn vor allem die Information der Fahrgäste, versprach der Unternehmenschef Francois Xavier Périn am Mittwoch vor Journalisten.

Unterdessen hat die Berliner Senatsverkehrsverwaltung ebenfalls am Mittwoch bekannt gegeben, dass die Teilausschreibung zur Abwendung eines langwierigen Rechtsstreits neu gestartet werde. Laut Verwaltungssprecherin Petra Rohland erarbeiten der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und die beiden Länder derzeit die Bekanntmachung zur Vergabe des Teilnetzes. Sie solle noch im Frühjahr veröffentlicht werden. Erstmals war die Teilausschreibung im Juli 2012 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht worden. Hintergrund der Neuausschreibung ist wie berichtet eine Klage des S-Bahn-Mutterkonzerns, Deutsche Bahn, gegen einen Teil der Kriterien. Das Kammergericht signalisierte im Januar, dass es die Vorgaben für wenig aussichtsreich hält, und schloss eine Verweisung an den Europäischen Gerichtshof nicht aus.

Einen „Zauberstab“ für einen reibungslosen Verkehr bei der S-Bahn in Berlin besitze RATP nicht, gab Périn am Mittwoch zu. Die vom Berliner Senat für den Betrieb geforderten knapp 400 neuen Wagen könnten nur nach und nach beschafft werden, sagte Vizepräsident Alain Polonsky. Der Verkehrsvertrag mit der S-Bahn läuft Mitte Dezember 2017 aus, der künftige Betreiber wird aber voraussichtlich erst Mitte 2014 ausgewählt. Drei bis vier Jahre nach der Betriebsübernahme könne es dauern, bis alle neuen Fahrzeuge für den laufenden Betrieb vorhanden seien, sagte Polonsky. Für die Zwischenzeit müsse der Senat eine Übergangslösung finden.

Für den Betrieb würde RATP derzeitige Mitarbeiter der S-Bahn übernehmen und nach Tarif bezahlen, sagte Polonsky weiter. Die S-Bahn beschäftigt knapp tausend Triebfahrzeugführer. kt

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