Flughafen BER: Frust über Flughafen-Chef Mehdorn

Im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft wächst wegen der drohenden Verzögerung der Inbetriebnahme über 2016 hinaus und neuer Kosten die Ungeduld mit BER-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn. Die Mitglieder des Aufsichtsrats stellten sich wegen eines umfangreichen Fragenkatalogs im Laufe des gestrigen Freitags auf eine Marathonsitzung bis in die Nachtstunden ein.

Mehdorn fordert von den drei Gesellschaftern Berlin, Brandenburg und der Bund eine neue Finanzspritze von 1,1 Milliarden Euro, um den Pannen-Flughafen nun doch endlich fertigstellen und eröffnen zu können. Da der Finanzrahmen nach PNN-Recherchen und entgegen Mehdorns Angaben bereits bei 4,6 Milliarden Euro liegt, würde der Flughafen nach den neuesten Plänen mindestens 5,7 Milliarden Euro kosten. Bereits im Dezember wurden 1,2 Milliarden zusätzlich bewilligt. Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke) war vor der Sitzung genervt, es liege ihm bislang ein Sammelsurium von Zahlen vor, die er „nicht nachvollziehen“ könne. Die Geschäftsführung müsse nun für Klarheit sorgen.

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Fest steht, dass es reichlich Redebedarf gibt: BER-Flughafenchef Mehdorn ärgert sich über den Aufsichtsrat und fühlt sich bevormundet. Und der BER-Aufsichtsrat ist alles andere als zufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten auf der Baustelle des Großflughafens. Ein Aufsichtsratsmitglied sagte vor der Aufsichtsratssitzung am Freitag, er sei „mächtig frustriert“. Frustriert über das Verhalten von Mehdorn, der „den Flughafen schleunigst weiterbauen“ müsse, und frustriert über das, was die Siemens-Vertreter erläutert haben. Das Unternehmen hat den Umbau der Steuerung für die Frischluftzufuhr bei einem Brand übernommen. Doch Siemens hat nach eigenen Aussagen dafür noch nicht einmal alle beziehungsweise mangelhafte Unterlagen.