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Brandenburg: Ganz gute Noten – selbst für unbekannte Politiker Regierungschef Platzeck bleibt der populärste und bekannteste Berufspolitiker Linke-Chef Nord kennt kaum jemand – wird aber trotzdem für gut befunden

Potsdam – Brandenburg steht vor einem Wahlmarathon: Kommunalwahl im Herbst 2008, Landtags- und Bundestagswahl 2009. Und die Politiker, die Menschen sind für das Kreuz auf den Wahlzetteln oft wichtiger als Programme der Parteien.

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Potsdam – Brandenburg steht vor einem Wahlmarathon: Kommunalwahl im Herbst 2008, Landtags- und Bundestagswahl 2009. Und die Politiker, die Menschen sind für das Kreuz auf den Wahlzetteln oft wichtiger als Programme der Parteien. Die Strategen der Linkspartei haben vom Emnid-Institut deshalb untersuchen lassen, wie die (wahrscheinlichen) Spitzenkandidaten der Parteien für Landtagswahl und Bundestagswahl 2009 in der Wählergunst abschneiden. In der Bewertung wurde nach einer Note von minus Fünf bis plus Fünf in der Bewertungs-Skala nach guter/schlechter Arbeit sowie dem Bekanntheitsgrad gefragt, der für Wahlentscheidungen als maßgeblich gilt: Wen man nicht kennt, den wählt man nicht. Das Linkspartei-Personal schneidet in der eigenen Umfrage allerdings nicht berauschend ab, was vor allem dem geringen Bekanntheitsgrad zugeschrieben werden kann: Landtagsfraktionschefin Kerstin Kaiser (Note 1,5), die die Linkspartei in die Landtagswahl führen soll, kennen zur Zeit 79 Prozent der Brandenburger nicht, selbst 67 Prozent der eigenen Anhänger ist sie fremd. CDU-Landeschef und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (0,9) kennen dagegen 35 Prozent nicht. Schlechter schneidet Wissenschaftsministerin Johanna Wanka ab, die zwar mit 1,2 eine bessere Note als Junghanns erhielt. Doch für 55 Prozent ist Wanka eine Unbekannte. Mit Blick auf die Bundestagswahl, die 2009 parallel zur Landtagswahl stattfinden soll, sieht das Stimmungsbild ähnlich aus. Der designierte SPD-Spitzenkandidat, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, hat die beste Ausgangssituation: Note 2,8 – die beste der wahrscheinlichen Kandidaten. Nur 26 Prozent der Brandenburger kennen Steinmeier nicht, wobei dazu jeder fünfte SPD-Anhänger gehört. Dagegen ist Dagmar Enkelmann, die die Linke in Brandenburg voraussichtlich in den Wahlkampf führen soll, trotz der Note 1.3 jedem Zweiten (54 Prozent) unbekannt. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche, Vizechefin der Unionsbundestagsfraktion, schneidet nicht besser ab: 48 Prozent kennen sie nicht, die als einzige der zur Wahl stehenden Politiker mit –0,2 eine Negativbewertung erhielt. Finanzminister Rainer Speer (SPD) schnitt mit 0,7 besser ab, ist aber ebenfalls jedem zweiten Brandenburger (51Prozent) nicht bekannt. Bemerkenswert ist das Abschneiden von Linkspartei-Landeschef Thomas Nord. Zwar kennen ihn 88 Prozent nicht, doch erhielt er mit 2,0 die beste Note nach Platzeck, was er allein den Frauen zu verdanken hat. Bei den Männern erhielt Nord nur die Note 1,5 – bei Frauen dagegen eine 2,5. T. Metzner

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