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Geplante Kitakürzungen: Neues Bündnis macht Druck auf Brandenburgs Landesregierung
Die Kinderzahlen in Brandenburg gehen zurück. Dadurch drohen Kürzungen beim Kitapersonal. Das Land dürfe nicht sparen, sondern müsse die Lage für eine Verbesserung der Qualität nutzen, fordert ein Aktionsbündnis von Kita-Trägern und Gewerkschaft.
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In Brandenburg ist am Donnerstag ein Aktionsbündnis für bessere Kitas an den Start gegangen. Das überparteiliche Bündnis wurde von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Kita-Trägern gegründet und will Druck auf die SPD/BSW-Landesregierung machen. Man stelle sich gegen Einschnitte bei Qualität, Personal und Finanzen der Kindertageseinrichtungen, teilten die Initiatoren mit.
„Allen Kürzungsüberlegungen in der Regierungskoalition erteilen wir eine entschiedene Absage“, so GEW-Landeschef Günther Fuchs. „Es ist für uns entscheidend, dass die demografische Rendite den Kindereinrichtungen dauerhaft zur Verfügung gestellt wird“, sagte er bei der Vorstellung des Bündnisses in Potsdam.
Schließungen von Kitas befürchtet
Die demografische Entwicklung in Brandenburg mit rückläufigen Kinderzahlen sei eine große Chance, um Erzieherinnen und Erzieher zu entlasten und qualitative Verbesserungen umzusetzen, erklärte Stefan Manthei, Referent beim Paritätischen Landesverband Brandenburg. Die Fachkräfte müssten auch bei sinkenden Kinderzahlen im System gehalten werden. Die vom Landtag bereits 2023 beschlossenen Personalschlüsselverbesserungen gehörten jetzt umgesetzt und nicht erneut verschoben. Würde die Finanzierung der Einrichtungen allein an Kinderzahlen und belegte Plätze gekoppelt, drohten hingegen Schließungen.
Stefan Hoffschröer, Bereichsleiter Ost des Kita-Trägers Fröbel, ergänzte: „In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist es absurd, bei den Jüngsten zu sparen. Die Landesregierung verspielt die Chance, Brandenburg als Leuchtturm der frühen Bildung zu etablieren.“
„Die Kita ist ein wichtiger Ort, an dem Kinder aus unterschiedlichen Familien zusammenkommen“, betont Diana Golze, Koordinatorin der Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeiterwohlfahrt. Hier bestehe die Chance, alle Kinder zu erreichen und dazu beizutragen, „Armuts-Karrieren“ zu durchbrechen, so Brandenburgs frühere Linke-Sozialministerin.
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