Brandenburg: Getrübtes Jubiläum beim DPJW
Potsdam - Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) mit Sitz in der brandenburgischen Landeshauptstadt feiert heute in der Staatskanzlei in Potsdam sein 15-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung hat es mit einer Vielzahl von Programmen insgesamt 1,5 Millionen Jugendlichen den interkulturellen Austausch ermöglicht.
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Potsdam - Das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) mit Sitz in der brandenburgischen Landeshauptstadt feiert heute in der Staatskanzlei in Potsdam sein 15-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung hat es mit einer Vielzahl von Programmen insgesamt 1,5 Millionen Jugendlichen den interkulturellen Austausch ermöglicht. Mittlerweile sind es jährlich etwa 140 000 Kinder und Jugendliche, die an Projekten des DPJW teilnehmen.
„Junge Leute haben gezeigt, dass es selbstverständlich ist aufeinander zuzugehen, egal wie gerade die politische Großwetterlage ist“, sagte Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) gestern in Potsdam. Er spielte damit auf das derzeit angespannte deutsch-polnische Verhältnis an, das auf Streitigkeiten um eine Ausstellung deutscher Vertriebenen-Verbände in Berlin sowie auf eine Karrikatur in der Tageszeitung Taz zurückzuführen ist. Sie stellte den Bruder des polnischen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski als Kartoffel dar.
Ungeachtet dessen attestierte Rupprecht dem DPJW zu dessen Jubiläum eine „äußerst erfolgreiche Arbeit“. Durch die zahlreichen Schüleraustauschprogramme seien allein 250 Schulpartnerschaften entstanden. Der Bildungsminister äußerte den Wunsch, dass das Nachbarland künftig auch als „Lernort“ für längere Auslandsaufenthalte attraktiv werden möge. Es sei zudem nicht abwegig, dass an deutschen Schulen Polnisch künftig als zweite oder dritte Fremdsprache angeboten werde. An einer Schule in Frankfurt (Oder) werde es bereits als erste Fremdsprache unterrichtet.
Für die Arbeit des DPJW stellt die Bundesregierung jährlich 4,6 Millionen Euro im Jahr bereit – eine Summe, die von der polnischen Regierung bislang um den selben Betrag aufgestockt wurde. Allerdings hat es in den vergangenen Monaten von polnischer Seite aus Zahlungsunregelmäßigkeiten gegeben. Ein Umstand, der die anstehenden Feierlichkeiten trübt und fehlende Planungssicherheit zur Folge hat. So steht derzeit noch ein Betrag von 1,25 Millionen Euro aus, der bereits in der Haushaltsplanung einkalkuliert worden ist. Sollte die Zahlung ausbleiben, müssen etliche Projekte verschoben werden. Doris Lemmermeier, Geschäftsführerin des DPJW, sagte jedoch, sie gehe davon aus, dass die ausstehende Summe bis Anfang Oktober gezahlt werde. Jochen Weitzel, Ministerialdirigent im Bundesjugendministerium, versicherte, dass alle Möglichkeiten genutzt werden, um aktuelle Probleme anzusprechen. N. Heymann
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