zum Hauptinhalt

Brandenburg: Grüne fordern Nachbesserung bei Hartz IV

Potsdam - Jetzt fordern auch die Brandenburger Grünen von der rot-grünen Bundesregierung weitere Nachbesserungen an der Hartz-IV-Reform. „Menschen dürfen nicht dafür bestraft werden, wenn sie für die Altersicherung oder für die Ausbildung ihrer Kinder gespart haben“, sagte der grüne Spitzenkandidat Wolfgang Wieland am Freitag gegenüber den PNN.

Stand:

Potsdam - Jetzt fordern auch die Brandenburger Grünen von der rot-grünen Bundesregierung weitere Nachbesserungen an der Hartz-IV-Reform. „Menschen dürfen nicht dafür bestraft werden, wenn sie für die Altersicherung oder für die Ausbildung ihrer Kinder gespart haben“, sagte der grüne Spitzenkandidat Wolfgang Wieland am Freitag gegenüber den PNN. Deshalb reichten die bisherigen Korrekturen der Bundesregierung, Kindersparguthaben bis zu einer Höhe von 4850 Euro bei der Berechnung des neuen Arbeitslosengeldes II nicht anzutasten, nicht aus. Um Missbrauch zu vermeiden, so Wieland, könne die Regelung ja an den Nachweis gekoppelt werden, „dass das Geld vorher angelegt wurde“. Ebenso müsse das Problem der älteren Langzeitarbeitslosen noch geklärt werden, die sonst deutliche Einbußen hinnehmen müssten, obwohl sie mit der so genannten 58er-Regelung einen besonderen Vertrauensschutz erworben hätten. Aus Sicht der Brandenburger Grünen, so heißt es in dem Forderungspapier, bedeutet es eine „besondere Härte, nach einem vollen Erwerbsleben so behandelt zu werden wie jemand, der aus welchen Gründen auch immer erst nie in den Arbeitsmarkt eingestiegen ist“. Außerdem wollen die Grünen sichergestellt wissen, dass „niemand bei geringfügiger Überschreitung der Richtgrößen ohne Berücksichtigung seiner individuellen Situation umziehen muss.“ Wieland machte keinen Hehl daraus, dass der Wahlkampf für die Grünen, die nach zehn Jahren den Wiedereinzug in den Landtag anpeilen, durch die Hartz-Debatte schwieriger geworden ist. Er stellte auch klar, dass die Grünen trotz des drohenden PDS-Sieges ihre Wähler nicht dazu aufrufen werden, mit der Erststimme SPD zu wählen. Allerdings helfen die Grünen in der Praxis der SPD doch. Denn ihre Wahlkampagne der Grünen bleibt allein auf die Zweitstimme ausgerichtet. Da die Grünen als kleine Partei kaum Chancen haben, einen Wahlkreis direkt zu holen, wird damit gerechnet, dass viele Grünen-Wähler ihre Erststimme dem SPD-Kandidaten Matthias Platzeck geben. Thorsten Metzner

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })