Hausverbot für Juden und Israelis: Polizei in Brandenburg ermittelt wegen antisemitischem Facebook-Post einer Schneiderei

Wegen eines antisemitischen Facebook-Posts einer Änderungsschneiderei in Brandenburg ermittelt die Polizei. Wie „Bild“ berichtet, war am Sonntag auf dem Profil der Schneiderei in Kleinmachnow eine Nachricht erschienen, in der Juden und Israelis der Zutritt zu den Geschäften untersagt wurde.

Wörtlich hieß es in dem Post demnach: „Ab heute in meinem beinenbetrieb darf keine Jude eintreten nämlich wir wollen Frieden haben keine Krieg, deshalb jede Jude hat oder Israeli in meinem beidem Laden Hausverbot.“ Der Eintrag sei wenig später gelöscht worden.

Am Montag konfrontierten laut „Bild“ Polizeibeamte den Inhaber der Schneiderei mit dem Post. Der Mann habe bestritten, selbst dafür verantwortlich zu sein, und auf seinen Sohn verwiesen, der seinerseits einen Schneiderbetrieb im südbrandenburgischen Calau führe.

Dieser sagte laut „Bild“, das Facebook-Konto sei gehackt worden. Einen Verantwortlichen dafür habe er nicht benennen können. Auf Nachfrage, warum sein Vater ihn beschuldige, habe er auf Verständigungsschwierigkeiten in der deutschen Sprache verwiesen.

Dieselbe Erklärung erhielt Brandenburgs Antisemitismusbeauftragter Andreas Büttner, wie er auf der Plattform X teilt. Er hatte mit der Fachstelle Antisemitismus Brandenburg den Beschuldigten einen Brief geschrieben. Bei Rückruf teilte dieser mit, gehackt worden zu sein und 60 Prozent jüdische Kundschaft zu haben.

Die Polizeidirektion West bestätigte am Dienstag gegenüber dem Tagesspiegel, dass eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung aufgenommen und weitere Ermittlungen eingeleitet worden seien. Mit der Person, die den Text nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei verfasst und veröffentlicht haben soll, werde eine sogenannte Gefährderansprache durchgeführt. (Tsp)