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Brandenburg: „Ich bediene keine Juden“

Staatsschutz ermittelt wegen drei rassistischer Vorfälle in Berlin

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Gleich drei rassistische Vorfälle beschäftigen derzeit den Staatsschutz: Ein Tourist aus Israel soll in Treptow-Köpenick von S-Bahn-Kontrolleuren antisemitisch beleidigt worden sein. Ein weiterer Mann soll am Alexanderplatz keinen Kaffee bekommen haben, weil er Jude ist. Auch eine Japanerin hat nach einem Vorfall in Friedrichshain Anzeige erstattet.

Wegen Volksverhetzung wird jetzt gegen zwei S-Bahn-Kontrolleure ermittelt. Ein 35-jähriger Mann aus Israel wurde von den Männern, die er als südländisch aussehend beschreibt, am S-Bahnhof Treptower Park kontrolliert. Weil er keinen gültigen Fahrausweis hatte, wollten die beiden Kontrolleure seinen Reisepass sehen. Nachdem die Personalien des Schwarzfahrers notiert wurden, sollen die Kontrolleure ihn antisemitisch beleidigt haben. Die Deutsche Bahn teilte auf Anfrage dieser Zeitung am Mittwoch zu dem Vorfall mit: „Wir nehmen den Vorwurf sehr ernst und unterstützen die ermittelnden Behörden bei ihrer Arbeit. Solche Äußerungen sind absolut inakzeptabel, auch wenn sie nicht von DB-Mitarbeitern, sondern, wie wir inzwischen wissen, von Personen eines beauftragen Unternehmens kommen sollen“, sagte DB-Konzernsprecher Achim Stauß. Noch sind die Beschuldigten nicht namentlich identifiziert, teilte die Polizei gestern mit.

Ein 51-Jähriger betrat am Mittwochabend eine Burger-King-Filiale am Alexanderplatz, um einen Kaffee zu bestellen. Ein 29-jähriger Mitarbeiter soll ihm jedoch die Bedienung mit den Worten „I don’t serve jews“ (Ich bediene keine Juden) verweigert haben. Als die alarmierten Polizisten eintrafen, hatte der Beschuldigte seine Schicht bereits beendet.

Am Dienstagabend soll zudem eine Japanerin ausländerfeindlich beleidigt worden sein. Die 34-Jährige wartete nach eigenen Angaben um 20.45 Uhr an einer Bushaltestelle am Markgrafendamm in Friedrichshain, als ein 32-Jähriger sie plötzlich beschimpfte. Auf die alarmierten Polizisten reagierte der 32-Jährige aggressiv und beleidigte auch die Beamten. Der Mann wurde kurzzeitig in eine Gefangenensammelstelle gebracht. Bei ihm wurde ein Atemalkoholwert von 1,7 Promille gemessen. Hasan Gökkaya

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