Brandenburg: Im Zeichen der roten Schleife
Mehrere tausend Euro Spenden am Welt-Aids-Tag in Berlin
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Berlin - Am diesjährigen Welt-Aids-Tag haben die Menschen in Berlin mehrere tausend Euro für Bedürftige und Hilfsorganisationen gespendet. Knapp 100 ehrenamtliche Helfer hatten den ganzen Tag über in der Stadt rote Schleifen verteilt und Spenden gesammelt, wie der Geschäftsführer der Berliner Aids-Hilfe, Kai-Uwe Merkenich, sagte.
Die meisten von ihnen waren in einem mit roten Schleifen geschmückten S-Bahn-Zug auf der Ringbahn sowie zwischen Ahrensfelde und Potsdam im Einsatz. Im vergangenen Jahr spendeten die S-Bahn-Fahrgäste rund 3000 Euro. Rote Schleifen sind ein Symbol der Solidarität mit Menschen, die an der Immunschwächekrankheit leiden.
Der Welt-Aids-Tag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam gegen Aids“. Bundesweit hatten die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Deutsche Aids-Hilfe und die Deutsche Aids-Stiftung zur Bekämpfung der Krankheit und zur Solidarität mit den Betroffenen aufgerufen.
Der Bundesvorstand der Grünen Jugend warnte vor einer Unterschätzung der Krankheit. Die rasante Ausbreitung des HI-Virus'' sei nicht nur ein Problem der Entwicklungsländer. Angesichts der Globalisierung und steigender Neuinfektionen müsse man sich auch in Europa der nach wie vor tödlichen Gefahr bewusst werden, hieß es.
Die Sprecherin der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion, Carola Reimann, forderte ebenfalls eine intensivere Aufklärung der Menschen. Dadurch könne die Zahl der Neuinfektionen verringert werden, erklärte Reimann.
Weltweit ist die Zahl der HIV/Aids-Patienten 2006 auf fast 40 Millionen gestiegen. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts haben sich in diesem Jahr allein in Deutschland rund 2700 Menschen neu mit dem HI-Virus angesteckt. Insgesamt leben hier zu Lande derzeit etwa 56 000 Menschen mit dem Aids-Erreger im Blut. In Berlin steckt sich jeden Tag mindestens ein Mensch mit dem HI-Virus an. Zwei Patienten sterben jede Woche an Aids. dpa
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