Brandenburg: Invasion von Schaben in Bernau
Sonderschichten beim Gesundheitsamt
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Sonderschichten beim Gesundheitsamt Bernau - Nach dem Auftreten einer Schaben-Plage in einem Gewerbegebiet in Bernau (Barnim) haben die Behörden jetzt Vorsorgemaßnahmen für ein nahe gelegenes Wohnviertel ergriffen. Die Bewohner seien um besondere Aufmerksamkeit gebeten worden, sagte Kreisverwaltungssprecher Christian Trill gestern. Ein massenhaftes Auftreten der Deutschen Schabe (Blatella germanica) war in drei Bernauer Unternehmen festgestellt worden: Seit Ende Mai werden die den Kakerlaken ähnlichen Schädlinge der „Märkischen Oderzeitung“ zufolge verstärkt in den Stadtwerken, in einer Recyclingfirma und einer Verzinkerei beobachtet. Amtsärztin Beate Schmidt-Grimm spricht von einer „sehr starken Population“. Einige der als lichtscheu und nachtaktiv geltenden Tiere krabbeln inzwischen auch am Tage über das Gelände dieser Unternehmen. Das Gesundheitsamt hat den Einsatz von Insektiziden in betroffenen Gebäuden angeordnet. Wie Trill sagte, sollen zudem Schutzwälle eine weitere Verbreitung der Tiere verhindern. Trill zufolge sind drei Beschäftigte der Behörde, darunter die Amtsärztin, inzwischen dafür abgestellt, die Ausbreitung der Tiere zu verhindern. Am Wochenende sollen sie Sonderschichten absolvieren. Zugleich warnte der Sprecher vor Hysterie. Es sei unwahrscheinlich, dass Schaben Wege zurücklegen, die weiter als 200 Meter sind. Das bedeute, dass sie auch das vom Gewerbegebiet weiter entfernte Wohnviertel nicht befallen. Die Behörden versuchten dennoch „alles Menschenmögliche, um die Situation schnell in den Griff zu bekommen“. Trill zufolge vermuten Wissenschaftler, dass die Deutsche Schabe ansteckende Krankheiten überträgt. Daher sei jeder Immobilienbesitzer dazu verpflichtet, die Insekten fachgerecht bekämpfen zu lassen. dpa
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