
© dpa/Soeren Stache
Junge Ärzte für die Mark: Medizinische Hochschule Brandenburg zieht positive Zwischenbilanz
Seit zehn Jahren gibt es die in Brandenburg an der Havel ansässige Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB). Universitätspräsident Hans-Uwe Simon ist zufrieden mit der Entwicklung.
Stand:
Mehr als 170 ausgebildete Ärzte, mehr als 120 Psychologen. Das ist die bisherige Bilanz der in Neuruppin und Brandenburg an der Havel ansässigen privaten Medizinischen Hochschule Brandenburg, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Und gut zwei Drittel der Absolventen sind für ihre Facharztausbildung an ein Krankenhaus in Brandenburg gegangen.
„Die MHB hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer echten Erfolgsgeschichte im Land Brandenburg entwickelt“, sagt Universitätspräsident Professor Hans-Uwe Simon. „Unser Gründungsauftrag war und ist es, einen Beitrag zur Sicherung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung zu leisten.“
Wenn man sich die landesweiten Prüfungsergebnisse anschaut, dann fällt auf, dass die Medizinstudierenden der MHB die höchste Bestehensquote in Regelstudienzeit haben.
Universitätspräsident Hans-Uwe Simon
Schon im kommenden Wintersemester werde die Universität mehr als 1.000 immatrikulierte Studierende haben – nicht nur in der Medizin und in der Psychologie, sondern auch in der Zahnmedizin, in der vor kurzem ein eigener Studiengang gestartet wurde. „Und wenn man sich die landesweiten Prüfungsergebnisse anschaut, dann fällt auf, dass die Medizinstudierenden der MHB die höchste Bestehensquote in Regelstudienzeit haben.“
Über fehlenden Andrang kann sich die Neuruppiner Hochschule dabei weiter nicht beklagen: An der von den kommunalen und christlichen Krankenhäusern getragenen Universität bewerben sich stets deutlich mehr Studieninteressierte um einen Studienplatz, als Plätze vorhanden sind.
Entsprechend gelassen schaut der Universitätspräsident auf die Gründung der neuen Medizinischen Universität Lausitz in Cottbus. „Ein Effekt könnte schon sein, dass die Zahl derer, die sich bei uns bewerben, kleiner wird“, sagt Simon. „Schließlich kostet ein Studium in Cottbus so wie an allen anderen staatlichen Hochschulen keine Studiengebühren.“ A
An der MHB dagegen kostet ein Medizinstudium derzeit rund 118.000 Euro, ein Studium der Zahnmedizin sogar 132.000 Euro. Dabei erhalten pro Jahr rund 30 Studierende ein Stipendium in Höhe von 80.000 Euro von den Partnerkliniken der MHB: Dafür müssen sie sich verpflichten, ihre anschließende fachärztliche Weiterbildung in den entsprechenden Krankenhäusern zu absolvieren. Viele andere Studierende finanzieren ihr Studium dagegen über Kredite oder Zuschüsse von Familienmitgliedern.
„118.000 Euro sind viel Geld“, sagt Simon. „Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Absolventinnen und Absolventen mit dieser Qualifikation mit hoher Wahrscheinlichkeit anschließend auch ein gutes Einkommen erzielen werden.“
In den kommenden Jahren wollen die Verantwortlichen der MHB sogar noch weitere Studiengänge schaffen. „Das kann in kleinen Schritten passieren: Wir bieten etwa ein erstes Certificate of Advanced Studies an, also einen sogenannten CAS-Studiengang, zur Ausbildung von Reha-Beratern“, sagt Simon. „Weitere CAS-Angebote befinden sich aktuell in der Planung.“
Überlegt hat die Hochschule auch, den in Brandenburg etwa von Apothekervertretern geforderten Studiengang Pharmazie in ihr Angebot mit aufzunehmen. „Pharmazie ist allerdings ein Fach, wo wir in den chemisch- technologisches Grundlagen derzeit noch nicht das entsprechende Know-How haben“, sagt Simon. Das findet man eher an Universitäten, die auch naturwissenschaftliche Fakultäten haben. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir da mit einer staatlichen Uni kooperieren: Dass also der Bachelor an einer staatlichen Universität gemacht wird, und bei uns dann der Master, also primär die klinische Ausbildung im Pharmaziestudium.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: