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Keine Hinweise auf Gefahrenlage: Drohmails an Brandenburger Schulen eingegangen – auch in Potsdam
Mehr als 20 Schulen im Westen erhielten am Montagmorgen E-Mails mit bedrohlichem Inhalt. Die Kriminalpolizei ermittelt.
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An zahlreichen Schulen Brandenburgs sind am Montagmorgen Drohmails eingegangen. Wie die Polizeidirektion West auf Nachfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) mitteilte, gingen im Westen des Landes an 22 verschiedenen Schulen E-Mails mit dem gleichen bedrohlichen Inhalt ein.
„Nach aktuellem Kenntnisstand und eingehender Prüfung geht die Polizei nicht von einer Ernsthaftigkeit aus“, hieß es von der Polizeidirektion West. Es wurden Strafanzeigen gefertigt. Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizei. Drohmails gingen unter anderem an Schulen in Potsdam, Potsdam-Mittelmark und dem Havelland-Kreis ein. Auch in den Kreisen Uckermark, Barnim und Märkisch-Oderland gingen nach Angaben der Polizeidirektion Ost an jeweils einer Schule Drohmails ein. Hinweise auf eine Gefahrenlage gibt es nicht. Die eingegangenen E-Mails werden laut Polizei eher im Kontext mit bundesweit an Schulen eingegangenen Drohmails gesehen.
In Brandenburg an der Havel erhielten zwei Gymnasien, beide Oberstufenzentren sowie zwei Oberschulen Bombendrohungen. Das berichtete die Stadt auf ihrer Homepage. Es handelte sich demnach bereits um den fünften derartigen Vorfall in diesem Schuljahr. Zuvor hatte die „Märkische Allgemeine“ berichtet.
„Solche Droh-E-Mails bedeuten für die Lehrkräfte, für die Schülerinnen und Schüler sowie für deren Eltern eine psychische Ausnahmesituation und haben mit einem Spaß nicht das Geringste zu tun“, teilte der Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel, Steffen Scheller (CDU), mit. „Die bösen Botschaften betreffen unzählige Menschen, schüren Ängste und bringen jede Menge Tagesabläufe durcheinander. Es wäre ein wichtiges Zeichen, die Täter überführen zu können und zu bestrafen.“
Das Berthold-Brecht-Gymnasium teilte auf seiner Homepage mit, dass die Polizei vor Ort war, nachdem die Schule am Montagmorgen eine E-Mail mit Hinweis auf eine Gefahrenlage erhalten hatte. „Nach Prüfung durch die Polizei liegt keine Gefahrenlage vor, sodass der reguläre Schulbetrieb aufgenommen wurde“, berichtete die Schule. Auch an den anderen in Brandenburg an der Havel betroffenen Schulen wurde am Montag nach Angaben der Stadt unterrichtet.
Bereits am Freitag waren in mehreren Bundesländern Drohmails an Schulen eingegangen. Betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Konkrete Bedrohungen lagen nicht vor.
Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin. Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich nicht äußern.
Auch in Brandenburg werden immer wieder Drohmails an Schulen gesendet – zum Beispiel Anfang September, als mindestens 16 Einrichtungen in Potsdam, Brandenburg an der Havel und Kleinmachnow betroffen waren. Damals gab ein anonymer Verfasser an, in den Gebäuden Sprengsätze deponiert zu haben. Die Polizei prüfte die Vorfälle und gab Entwarnung. Bomben wurden nicht entdeckt. (mit dpa)
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