Brandenburg: Kinder nicht als Problem betrachten
Erster Deutscher Familientag: Bundesfamilienministerin von der Leyen setzt auf lokale Familienbündnisse
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Potsdam/Berlin - Anlässlich des gestrigen Internationalen Tages der Familie hat die Landesregierung ihr Ziel bekräftigt, Brandenburg zu einer der familien- und kinderfreundlichsten Regionen zu machen. Kinder dürften nicht als Problem oder Kostenfaktor betrachtet werden, sagte Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD). „Sie sind die Zukunft unserer Gesellschaft.“ Es müsse noch besser gelingen, „Familien und Kinder in den Mittelpunkt zu rücken“, unterstrich Ziegler in einer gemeinsamen Erklärung mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Der Regierungschef stellte fest: „Familienpolitik ist Sache aller Ressorts.“ Das Land wolle jungen Familien eine Zukunft bieten, und junge Menschen sollten nach einer guten Ausbildung zukunftsfähige Arbeitsplätze vorfinden.
Um für ein familienfreundliches Brandenburg zu werben, will Ziegler zusammen mit Sponsoren am morgigen Mittwoch vor dem Landtag die Plakataktion „Die Perspektive heißt miteinander“ starten.
Nach Angaben ihres Ministeriums stehen für Familien mit geringem Einkommen in diesem Jahr wiederum 300 000 Euro bereit, um ihnen gemeinsame Ferienaufenthalte zu ermöglichen.
Der Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen forderte aus Anlass des Familientages, für alle Kinder vom 21. bis 24. Lebensmonat eine verpflichtende Vorsorgeuntersuchung. Die bislang obligatorischen Schuleingangsuntersuchungen griffen zu kurz, da Kinder häufig schon in den ersten Lebensjahren Opfer von Misshandlungen würden, sagte die Landesvorsitzende Katrin Vohland.
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) setzt bei der Verbesserung der Familienfreundlichkeit in Deutschland auf lokale Initiativen. „Wir können viel erreichen, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam Eltern und Kindern den Rücken stärken“, sagte sie gestern beim „Ersten Deutschen Familientag“ in Berlin. Als positives Beispiel für solche Initiativen nannte von der Leyen die „lokalen Bündnisse für Familie“. Die Bundesfamilienministerin bezeichnete den „Ersten Deutschen Familientag“ als „weithin sichtbares Zeichen für die Wende in der deutschen Familienpolitik, die sich gerade vollzieht“. Das Elterngeld, das jungen Familien einen finanziellen Schonraum von einem Jahr gewähre, sei nur ein erster wichtiger Schritt. Die gesamte Infrastruktur rund um die Familie – im Alltag wie in der Arbeitswelt - müsse verbessert werden.
Bei dem gut besuchten „Ersten Deutschen Familientag“ auf der Berliner Museumsinsel stellten sich fast 300 lokale Bündnisse für Familie vor, die unter anderem zum Ziel haben, Arbeit und Kinder besser zu vereinbaren. Fachveranstaltungen und Diskussionsrunden informierten rund um das Thema Familie.
Erstmals wurde der 15. Mai, vor 13 Jahren von den Vereinten Nationen als Internationaler Tag der Familie ins Leben gerufen, in diesem Jahr nicht nur von den einzelnen Bundesländern, sondern mit einer zentralen Veranstaltung in der Hauptstadt begangen. Schirmherr der Veranstaltung war Bundespräsident Horst Köhler. dpa
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