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Brandenburg: Klappe für Kreuzberger Kino Investor will das Yorck-Kino abreißen

BerlinWWF POLEN] - Das Yorck-Kino in Kreuzberg soll abgerissen werden. Stattdessen soll neu gebaut werden.

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BerlinWWF POLEN] - Das Yorck-Kino in Kreuzberg soll abgerissen werden. Stattdessen soll neu gebaut werden. Es gab im November eine Bauvoranfrage für einen Neubau von Wohngebäuden und Gewerbe inklusive Kino und Tiefgarage für die Adressen Yorckstraße 83–87, betroffen ist also auch das denkmalgeschützte Ensemble Riehmers Hofgarten. Diese Bauvoranfrage bestätigte Baustadtrat Florian Schmidt vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg dieser Zeitung.

Die Bauherren, erklärt Baustadtrat Schmidt, hätten elf Fragen gestellt. Die aber wurden „aus stadtplanerischer Sicht abgelehnt“. Das Vorhaben liege im Geltungsbereich des Baunutzungsplans, Ausweisung gemischtes Gebiet. Gegen die Ablehnung hat der Investor Widerspruch eingelegt, jetzt liegt die Angelegenheit bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die teilte mit, dass die Bauaufsichtsbehörde prüfe, ob der Investor seine Pläne umsetzen darf. Der möchte nicht bloß das Yorck-Kino abreißen, sondern auch einen Neubau errichten, mit Kino im Erdgeschoss und darüber Wohngebäude, die sich um einen weiteren Innenhof gruppieren. Der betroffene Teil des Gesamtensembles gehört einem türkischen Investor. Der Rest der Anlage ist unter zwei anderen Eigentümern aufgeteilt.

Die Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) sagte dem rbb, sie sei „privat gerne dort“, und wünsche sich, „dass das Yorck-Kino bleibt und Riehmers Hofgärten als solche erkennbar bleiben“. Reiner Wild, Vorsitzender des Berliner Mietervereins, wird da schon deutlicher: „Das Kino ist eine Institution und ein Kieztreffpunkt. Es ist ein Problem, wenn das dem schnöden Mammon geopfert wird.“ Die Pressestelle der Yorck-Kinogruppe äußerte sich am Freitag zurückhaltend. „Wir sind mit den Vermietern in konstruktiven Gesprächen, um den Kinostandort langfristig zu erhalten.“ Die Yorck-Gruppe betreibt in Berlin insgesamt zwölf Kinos.

Eine Kiezkultur prägt Riehmers Hofgarten zweifellos. Zwischen 1881 und 1899 wurde das Ensemble von Baumeister Wilhelm Ferdinand August Riehmer angelegt. Fast 20 Häuser mit rund 300 Wohnungen liegen um den Hofgarten. Der Versuch der Mieter, die Häuser als Genossenschaft zu erwerben, scheiterte. S. Vogt, F. Bachner

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