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Brandenburg: Kohle-Verkauf bis 2016

Vattenfall sucht mit Hochdruck nach Interessenten

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Peitz/Cottbus - 2016 will Vattenfall den Verkauf seiner Braunkohle-Sparte in der Lausitz abgeschlossen haben. Das sagte ein Konzernsprecher am Freitag und bestätigte damit einen Bericht von rbb online. Bislang ist nicht bekannt, wer die fünf Gruben und vier Kohle-Kraftwerke in Sachsen und Brandenburg übernehmen könnte. Vattenfall will aber noch in diesem Jahr einen Käufer finden. Die Verkaufspläne wurden im Herbst bekannt. Schweden will, dass der Staatskonzern verstärkt auf erneuerbare Energien setzt. Dazu passt die Braunkohle nicht.

Nach einer Belegschaftsversammlung am Kraftwerk Jänschwalde betonte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Vattenfall Europe Mining, Rüdiger Siebers, dass „so schnell wie möglich“ ein neuer Käufer gefunden werden solle. Dabei gehe es im Interesse der rund 8000 Mitarbeiter nicht um den maximalen Kaufpreis, sondern um den Investitionswillen eines möglichen neuen Eigentümers.

Zugleich forderte Siebers vom Bund, die Lausitz bei der Gestaltung des Strukturwandels bevorzugt zu behandeln. Die Braunkohle bietet vielen Tausend Menschen in der eher strukturschwachen Region Arbeitsplätze. Zugleich ist sie wegen ihrer Klimaschädlichkeit heftig umstritten. Kritisiert wird außerdem, dass für den Tagebau ganze Dörfer abgebaggert werden müssen.

So forderte etwa die Umweltorganisation Greenpeace erneut von Vattenfall, sich für eine alternative Zukunft der Lausitz einzusetzen. Das Unternehmen sollte den Strukturwandel für die Zeit nach der Braunkohle mitgestalten, sagte Energie-Expertin Susanne Neubronner.

Die Bundesregierung hatte sich kürzlich darauf geeinigt, dass die Betreiber gegen Ausgleichszahlungen einzelne Kraftwerksblöcke zunächst in Reserve halten und dann abschalten sollen. Davon seien „sicherlich“ auch zwei Blöcke des Kraftwerks Jänschwalde betroffen, so Siebers. Mit der langfristigen Abschaltung der Kohlekraftwerke will die Koalition Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen. Der Bundestag muss noch zustimmen. dpa

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