Brandenburg: Krampnitz: Denkmalstatus „erhöht Wert der Immobilie“
Potsdam - Trotz des dem Untersuchungsausschuss zur Krampnitz-Affäre vorliegenden gegenteiligen Gutachtens der Potsdamer Staatsanwaltschaft bestreitet Brandenburgs rot-rote Regierungskoalition weiterhin einen Schaden für das Land bei dem Deal: Von SPD und Linken als Zeuge benannt, wurde am Dienstag im Untersuchungsausschuss des Landtages, der das Grundstücksgeschäft in Potsdam untersuchen soll, Winfried Schmidt angehört, Vorsitzender des Gutachterausschusses der Landeshauptstadt Potsdam und Fachbereichsleiter für Katasterwesen im Rathaus.Zum umstrittenen Verkauf der 110 Hektar großen früheren russischen Kaserne, die vom Land über die privatisierte Brandenburgische Bodengesellschaft (BBG) als Makler ohne reguläre Ausschreibung und ohne professionelle Vermarktung im Jahr 2007 für knapp fünf Millionen Euro verkauft worden war, konnte er nichts Erhellendes beitragen.
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Potsdam - Trotz des dem Untersuchungsausschuss zur Krampnitz-Affäre vorliegenden gegenteiligen Gutachtens der Potsdamer Staatsanwaltschaft bestreitet Brandenburgs rot-rote Regierungskoalition weiterhin einen Schaden für das Land bei dem Deal: Von SPD und Linken als Zeuge benannt, wurde am Dienstag im Untersuchungsausschuss des Landtages, der das Grundstücksgeschäft in Potsdam untersuchen soll, Winfried Schmidt angehört, Vorsitzender des Gutachterausschusses der Landeshauptstadt Potsdam und Fachbereichsleiter für Katasterwesen im Rathaus.
Zum umstrittenen Verkauf der 110 Hektar großen früheren russischen Kaserne, die vom Land über die privatisierte Brandenburgische Bodengesellschaft (BBG) als Makler ohne reguläre Ausschreibung und ohne professionelle Vermarktung im Jahr 2007 für knapp fünf Millionen Euro verkauft worden war, konnte er nichts Erhellendes beitragen. Er sei mit der Kaserne „nie befasst“ gewesen, sagte Schmidt, der auf Schwierigkeiten bei der Bewertung solcher Immobilien verwies. Schon eine Abweichung „um einen Euro macht eine Million Euro aus“, sagte Schmidt. Er verwies allerdings darauf, dass es bei auf früheren Ackerland entstandenen Wohnparks in der Nähe, etwa in Fahrland-Eisbergstücken, eine Wertsteigerung von 20 Euro auf 110 Euro gegeben habe. Und er sagte auch, dass vom Planungsrecht der Kommune am Ende der Eigentümer von den Wertsteigerungen profitiere, „so ist das“. Und genau darum geht es weiterhin bei dieser Affäre um den Umgang mit Landesvermögen. Die unabhängige Sachverständige Ursula Schäfer hatte in einem Gutachten für die Staatsanwaltschaft, die gegen den BBBG-Geschäftsführer Frank Marczinek wegen des Verdachts schwerer Untreue zum Nachteil des Landes Brandenburg ermittelt, zum Stichtag des Verkaufes im Jahr 2007 einen Wert von knapp zehn Millionen Euro errechnet – also doppelt so viel wie real im Kaufvertrag. Ein paar Monate später war die Immobilie aufgrund der ausgeweiteten Wohnbauplanung der TG Potsdam, die sich als Firma der dänischen Thylander-Gruppe ausgegeben hatte, nach dem Schäfer-Gutachten bereits knapp 30 Millionen Euro wert. Das Areal steht weitgehend unter Denkmalschutz. Schmidt bestätigte, dass dies werterhöhend sei: „In Potsdam sind denkmalgeschützte Gebäude besonders nachgefragt, da nur dort Aufwendungen zu einhundert Prozent steuerlich abgeschrieben werden können.“ Thorsten Metzner
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