Brandenburg: Krankenversorgung in Berlin auf Prüfstand
Charité und Vivantes führen bereits Gespräche
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Charité und Vivantes führen bereits Gespräche Berlin - Die Vorstände der Universitätsklinik Charité und des Krankenhausunternehmens Vivantes sind über eine abgestimmte Entwicklung der Krankenversorgung in Berlin bereits im Gespräch. Das Land Berlin müsse in der Regionalversorgung endlich zu einer gemeinsamen Konzeption finden, erklärte der Charité-Vorstand am Mittwoch. Bei getrennter Betrachtung könnten die beiden Landesbetriebe nicht nachhaltig saniert werden. Der Charité-Vorstand reagierte damit auf einen Pressebericht, wonach Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ein Gesamtkonzept für Charité und Vivantes gefordert haben soll. Eine Kooperation zwischen den beiden großen Unternehmen ist auch nach Ansicht von Gesundheitsstaatssekretär Hermann Schulte-Sasse sinnvoll. Darüber seien seine Verwaltung und die Senatswissenschaftsverwaltung ebenfalls seit längerem im Gespräch. In etwa sechs Wochen sollen die Vorstände von Charité und Vivantes Felder abstecken, auf denen eine Kooperation möglich ist, von der beide Seiten profitieren, wie Schulte-Sasse betonte. Die Kooperation würde die Sanierung erleichtern. Damit drohe jedoch nicht erneut die Abwicklung des Klinikums Benjamin Franklin (UKBF) in Berlin-Steglitz, versicherte er. Die war ursprünglich von der rot-roten Regierung beschlossen und erst nach Protesten aufgegeben worden. Das aktuelle Unternehmenskonzept der Charité sieht vor, dass alle vier universitären Klinikhauptstandorte in Steglitz (Benjamin Franklin), Mitte, Wedding (Virchow-Klinikum) und Buch erhalten bleiben sollen. Auch nach Ansicht der Grünen ist es Zeit, die Sanierungskonzepte von Vivantes und Charité aufeinander abzustimmen. Beide arbeiteten bisher in Konkurrenz zueinander, machten Doppelangebote und verursachten hohe Defizite, sagte Oliver Schruoffeneger, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Allerdings könne die Frage, wer welche Versorgungsschwerpunkte übernehme und wie der Bettenabbau verteilt werde, nicht den Einrichtungen überlassen werden. Dies müsse politisch entschieden werden. ddp
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