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Friedenskirche in Frankfurt (Oder) 

© dpa/Patrick Pleul

„Kriegstreiber“ und „Nazi-Bastard“: Unbekannte sprühen Parolen an Friedenskirche in Frankfurt (Oder)

Eine Ausstellung in der Frankfurter Friedenskirche erinnert an ukrainische Studierende, die im russischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden. Die Polizei prüft eine politische Motivation.

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Noch unbekannte Täter haben an die Friedenskirche in Frankfurt (Oder) mehrere Parolen gesprüht. An der Nordseite der Kirchenmauer stand in großen Buchstaben „Kriegstreiber“ und „Nazi-Bastard“, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Derzeit befindet sich in der Friedenskirche die Ausstellung „Unissued Diplomas“. Damit wird an 36 ukrainische Studierende erinnert, die im russischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden. Seit dem Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar ist die Wanderausstellung weltweit unterwegs.

Zunächst hatte der Radiosender 91.7 Oderwelle berichtet. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Überdies werde eine politische Motivation geprüft, sagte ein Sprecher auf Nachfrage.

Der katholische Hochschulseelsorger der Europa-Universität Viadrina, René Pachmann, sagte dem Radiosender: „Das zeigt natürlich, dass das Thema Ukraine-Krieg - wie wir das ja auch schon seit zwei Jahren erleben - die Gesellschaft sehr spaltet und dass es sehr unterschiedliche Meinungen dazu gibt.“ Kirchenschändungen, Beleidigungen und Schmierereien mit Sachbeschädigung habe es in der Stadt so bisher nicht gegeben.

Die Schändung der Friedenskirche sei eine Verhöhnung aller Opfer und Betroffenen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, sagte der linke Stadtverordnete Jan Augustyniak der Deutschen Presse-Agentur. „Die Ukraine und ihr erfolgreicher Widerstand im Angriffskrieg Russlands entscheiden am Ende auch über die Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung in Europa.“ (dpa)

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