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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck besucht am Mittwoch die Lausitz.

© imago/Mike Schmidt/imago

Update

Lausitz-Besuch von Robert Habeck: Bundeswirtschaftsminister übergibt Förderung für grüne Wasserstoffproduktion in Brandenburg

Im Industriepark Schwarze Pumpe soll ein Speicherkraftwerk entstehen. Energieunternehmen Leag hält am gesetzlich festgelegten Kohleausstieg 2038 fest.

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In der Lausitz soll ab 2025 grüner Wasserstoff hergestellt werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck übergab für den Aufbau eines Wasserstoff-Speicherkraftwerks im Industriepark Schwarze Pumpe am Mittwoch zwei Förderbescheide in Höhe von 28,5 Millionen Euro. Das Pilotprojekt an der brandenburgisch-sächsischen Grenze hatte sich 2019 bei einem bundesweiten Ideenwettbewerb durchgesetzt.

„Mit dem Referenzkraftwerk Lausitz entsteht ein zentrales Energieprojekt in der Lausitz. Wasserstofffähige Kraftwerke besitzen im Strommarkt der Zukunft eine wichtige Funktion, so dass mit diesem Projekt genau die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt werden“, sagte Habeck. Die Förderung durch das Ministerium sei ausschließlich der Verdienst vieler Menschen in der Region gegen alle Widerstände.

Ziel der Bundesregierung ist es, auf Basis der Wasserstofftechnologie den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids in den Bereichen Industrie, Verkehr und Energie zu senken. Gefördert werden bei dem Projekt sowohl der wirtschaftliche als auch der wissenschaftliche Teil.

Das Referenzkraftwerk im Industriepark besteht aus Windparks und einer Solaranlage. Mit Strom aus Wind und Sonne wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff wird gespeichert oder als grüner Wasserstoff verkauft. Ein Teil wird rückverstromt für Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

Habeck besuchte unter anderem auch das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe des Energieunternehmens Leag und informierte sich über den Stand des Umbaus des größten ostdeutschen Energieversorgers.

Für Leag gilt Kohleaustieg 2038

Leag hält am gesetzlich festgelegten Kohleausstieg 2038 fest und will gleichzeitig verstärkt in den Ausbau Erneuerbarer Energien investieren. Der Slogan laute: „Erst Ausbau, dann Ausstieg. Dazu stehen wir“, sagte Leag-Vorstand Thorsten Kramer.

„Wir haben ein gemeinsames Ziel: Den Umbau hin zu erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit“, sagte der Leag-Vorstand an Habeck gerichtet. Die Politik sei in der Pflicht, ihre Zusagen einzuhalten und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Kramer geht davon aus, dass die Kohlekraftwerke noch einige Zeit laufen werden.

„Wir als Leag haben unsere Hausaufgaben gemacht“, betonte der Leag-Vorstand gleichzeitig mit Blick auf das Großprojekt des Unternehmens, in der Lausitz das größte deutsche Zentrum für erneuerbare Energien aufzubauen. Mit einer Leistung von sieben Gigawatt könnten in Zukunft rechnerisch vier Millionen Haushalte sicher mit ökologischem Strom versorgt werden. Realisiert werden sollen die Photovoltaik- und Windanlagen bis 2030 auf den ehemaligen Bergbauflächen in der Region.

„Ich glaube, die sinnvolle Diskussion, die man führen muss, ist eine ökonomische“, sagte der Bundeswirtschaftsminister. Daraus ergäben sich Annahmen für die kommenden sieben Jahre. Innerhalb dieser Zeit werde sich die Frage stellen, wie sich was rechne. „Das haben wir heute nur berührt, aber es gibt andere Räume, wo wir uns darüber austauschen“, betonte Habeck mit Blick auf die Debatte um einen vorgezogenen Kohleausstieg 2030 auch im Osten. Trotz Festhaltens auf den gesetzlich bestehenden Kohleausstieg 2038 werde die Leag trotzdem in die Erneuerbaren investieren. „Das ist doch ein starkes, ermutigendes Zeichen“, so Habeck. (dpa)

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