Brandenburg: Lehrer klagen über Antisemitismus auf Berlins Schulhöfen
Berlin - Antisemitische und islamistische Einstellungen gewinnen in Schulen an Einfluss. „Du Jude“ wird immer häufiger als Schimpfwort verwendet.
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Berlin - Antisemitische und islamistische Einstellungen gewinnen in Schulen an Einfluss. „Du Jude“ wird immer häufiger als Schimpfwort verwendet. Das ist das Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage unter 27 Lehrern an 21 Schulen in acht Bezirken. Das American Jewish Committee (AJC) stellte das „Stimmungsbild“ am Mittwoch mit Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) vor.
Zum Thema Antisemitismus berichten manche Lehrkräfte, Unterricht zum Thema Nahost oder jüdische Themen seien inzwischen „nahezu unmöglich“. Gute Erfahrungen machen sie aber bei Begegnungen mit Juden.
Mehr als die Hälfte der Lehrer schilderte, dass besonders auf muslimische Mädchen Druck ausgeübt werde, sich bedeckt zu kleiden „und einem konservativen islamischen Religionsbild zu entsprechen“. Lehrkräfte sprechen von einer „Verlagerung der Selbstidentifikation“ von der Ethnie hin zur Religion.
Die Befragung fand 2015/16 statt. Zeitgleich startete das Fortbildungsprojekt „Demokratie stärken – Aktiv gegen Antisemitismus und Salafismus“ in Zusammenarbeit von Bildungsverwaltung, AJC und Landesinstitut für Schule und Medien. Dieses Projekt wird nun erweitert, wie Scheeres und AJC ankündigten.Susanne Vieth-Entus
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