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Brandenburg: Licht aus oder an?

Am Samstag wollen Berlin und Brandenburg ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen

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Potsdam / Berlin - Am Samstag, dem Weltklima-Aktionstag beteiligen sich auch Berlin und Brandenburg am globalen Protest. 80 Organisationen haben sich zu einer Klima-Allianz zusammen geschlossen und rufen zu einer Demonstration am Mittag auf. Zur Halbzeit der Klimakonferenz in Bali soll ein Zeichen gesetzt werden. Die Veranstalter rechnen jedoch nicht mit einer großen Beteiligung. „Leider haben viele Deutsche das Gefühl, dass die Politik schon einiges für den Klimaschutz tut.“, sagt Christina Hering, Koordinatorin der Klima-Allianz. Sie hofft auf 5000 Teilnehmer. Die Allianz fordert konkrete Maßnahmen, und kritisiert, die Politiker hätten bisher mehr versprochen als gehandelt.

Die Aktion „Licht aus!“ ruft die Deutschen, Schweizer und Österreicher auf um 20 Uhr für fünf Minuten das Dunkle zu suchen. Wie viel die Aktion bringt und ob sie das Stromnetz gefährdet ist umstritten. Greenpeace, ebenfalls Unterstützer der Aktion, sieht keinen Anlass zur Sorge. „Wir gehen nicht davon aus, dass das Stromnetz zusammenbricht.

Die Kraftwerkbetreiber wollen natürlich, dass ihre Netze ausgelastet sind.“, erklärt eine Sprecherin.Der Berliner Netzbetreiber Vattenfall sieht die „Licht-Aus“-Aktion in jedem Fall als ernsthafte Herausforderung. „Es kommt ganz drauf an wie viele Menschen mitmachen. Die Techniker werden alles tun, um das Netz stabil zu halten.“, versichert eine Konzern-Sprecherin. Nicht nur Privathaushalte wollen das Licht ausschalten. Auch im Berliner Dom, am Brandenburger Tor und an der Außenfassade des Fernsehturms am Alexander Platz soll für fünf Minuten das Licht ausgehen.

In Brandenburg wird es nicht nur in der Landeshauptstadt Potsdam dunkel, wo das Licht im Hans Otto Theater und im Rathaus sowie im Schloss Sanssouci ausgestellt werden soll. Auch in Cottbus bleiben das Theater und die Stadthalle dunkel, in Frankfurt an der Oder das Rathaus und in der Stadt Brandenburg der Dom, der sonst von außen beleuchtet wird.

„Alles Unsinn“ sagen die Initiatoren der „Licht an!“-Aktion. Der Naturschutz Bund (NABU), einer der Unterstützer, meint die Deutschen sollten die fünf Minuten lieber nutzen, um die Wohnung mit Energiesparlampen auszurüsten oder zu einen Öko-Stromanbieter zu wechseln. „Es dauert drei Minuten den Stromanbieter im Internet zu wechseln, damit ändert man wirklich etwas. Alles andere sind Gesten, die das Klima nicht retten.“, sagt ein NABU-Sprecher. Sven Teske ist für Greenperace International bei der Klimakonferenz auf Bali ist da anderer Meinung: „Der Protest wird hier sehr genau beobachtet. Die Presse berichtet auf Sonderseiten über internationale Aktionen und die Delegierten lesen sowieso ihre heimische Presse“. River Tucker (mit PNN)

Die Demonstration beginnt am Samstag um 14 Uhr am Lustgarten an der Karl-Liebknecht-Straße, von dort führt die Route zum Brandenburger Tor, wo um 15 Uhr unter dem Motto „Klimaschutz- jetzt! ein Fest mit Konzerten und Reden gefeiert wird. Um 17 Uhr endet die Demonstration mit einem Lampionzug zum Kanzleramt.

„Feiern für das Weltklima“ heißt es am Samstag bei der Schönen Party in der Kalkscheune. Ab 21 Uhr beschallen die DJs drei Etagen samt Klimahits-Special. Die Veranstalter kündigen die größte Stromanbieterwechselaktion der Stadt an. Karten für 9,50 Euro unter Telefon 59 00 43 40 und im Vorverkauf.

River Tucker (mit PNN)

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