Brandenburg: Mehr Geld für die Museumsinsel Bundestag bewilligt Geld für Empfangsgebäude
Berlin - Überraschend hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gestern die Mittel für die Errichtung des Zentralen Eingangsgebäudes der Berliner Museumsinsel gebilligt. 73 Millionen Euro dürfen nunmehr für den Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield verbaut werden, der ein Bauwerk vor dem Neuen Museum entlang des Kupfergrabens vorsieht.
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Berlin - Überraschend hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gestern die Mittel für die Errichtung des Zentralen Eingangsgebäudes der Berliner Museumsinsel gebilligt. 73 Millionen Euro dürfen nunmehr für den Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield verbaut werden, der ein Bauwerk vor dem Neuen Museum entlang des Kupfergrabens vorsieht. Die Detailplanungen für den Bau, der nach Berlins bedeutendstem Mäzen „James-Simon-Galerie“ heißen soll, sollen im kommenden Jahr beginnen.
Das Eingangsgebäude soll insbesondere Besuchergruppen für die fünf Museen empfangen und bietet Servicebereiche wie Restaurant, Buchladen und Veranstaltungsflächen. Nach Fertigstellung der Museumsinsel rechnen die Staatlichen Museen mit vier Millionen Besuchern im Jahr. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nannte die Entscheidung des Bundestags-Ausschusses gestern „eine großartige Nachricht für die Museumsinsel und für Berlin“. Erst am 17. November hatte sich Neumann bei der Einweihung des sanierten Bode-Museums energisch für die Errichtung des Eingangsgebäudes ausgesprochen, über das nach den bisherigen Vorstellungen der Politik frühestens im Jahr 2011 entschieden werden sollte, nachdem die Sanierungsvorhaben aller anderen Museumsbauten haushaltsrechtlich abgesichert sein werden. Der Bundesrechnungshof hat in seinem jährlichen Prüfbericht darüber hinaus gefordert, bei der Sanierung der Museumsinsel zu sparen und gänzlich auf Neubauten zu verzichten, zu denen neben dem Eingangsgebäude auch die „Archäologische Promenade“ zwischen den Museen gehört. Neumann jedoch machte sich die Forderung des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, zu eigen, und erklärte beim Festakt im Bode-Museum, der Neubau müsse „in Angriff genommen werden“. Gestern begrüßte Lehmann die Entscheidung so: „So öffnen wir uns der Welt und verkapseln uns nicht hinter preußischen Tempelmauern.“
Der Wettbewerb zur Gestaltung eines Eingangsgebäudes wurde bereits im Jahr 1997 zugunsten des Entwurfs von David Chipperfield entschieden. Der Londoner Architekt sieht einen kubischen, mehrfach gestaffelten Bau vor, niedriger als das dahinter liegende Neue Museum. Wiederholt war Kritik an der kompromisslos zeitgenössischen Gestaltung des Bauwerks laut geworden. Von der Unesco, die den Welterbe-Status der Museumsinsel überwacht, sind bislang jedoch offiziell keine Einwände gegen den Neubau geäußert worden. B. Schulz
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