Brandenburg: Millionenhilfe für schwache Schulen Berliner Senat startet Förderprogramm
Berlin - Diese Analyse hat es in sich: Erstmals in der Berliner Schulgeschichte haben Senat und Bezirke eine Liste der zehn hilfsbedürftigsten Schulen der Stadt vorgelegt, die ihrem Bildungsauftrag „schlichtweg nicht mehr gerecht werden können“. Der Sinn dieser Analyse besteht darin, diese Schulen gezielt unterstützen zu können.
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Berlin - Diese Analyse hat es in sich: Erstmals in der Berliner Schulgeschichte haben Senat und Bezirke eine Liste der zehn hilfsbedürftigsten Schulen der Stadt vorgelegt, die ihrem Bildungsauftrag „schlichtweg nicht mehr gerecht werden können“. Der Sinn dieser Analyse besteht darin, diese Schulen gezielt unterstützen zu können. Eine Million Euro zahlen Robert-Bosch-Stiftung und Land bis 2015 für ein „Coaching-Netzwerk“, das am Dienstag vorgestellt wurde.
Ziel ist es, dass sich die zehn Schulen in allen relevanten Qualitätsmerkmalen verbessern, formulierte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Anders ausgedrückt: Abbrecher- und Schwänzerquoten sollen sinken, die Schülerleistungen steigen und das Schulmanagement erkennbare Fortschritte machen. Um dies zu erreichen, soll für jede Schule eine „eingehende Analyse“ erfolgen und davon abgeleitet individuelle „Unterstützungsmaßnahmen“ entwickelt werden.
Als Stigmatisierung empfinden die betreffenden Schulen ihre Beteiligung an dem Programm nicht. „Ich bin um jede Unterstützung froh“, sagt der Leiter der Hedwig-Dohm-Schule, Josef Widerski, der „gespannt und neugierig“ auf die Coaches ist. Wie es so weit kommen konnte? „Die Schule hat viel hinter sich“, sagt Widerski. Erst musste die Realschule in ein anderes Gebäude umziehen, dann kam die Fusion mit einer Hauptschule hinzu. Die Lehrer waren im Durchschnitt 59 Jahre alt, als sie die Sekundarschulreform bewältigen mussten. Und das alles im schwierigen Moabiter Kiez.
Die Dohm-Schule ist nicht die einzige aus der Liste, die Negativschlagzeilen machte. Dazu gehören auch ehemalige Hauptschulen wie die Neuköllner Kepler-Schule, oder Fusionsschulen, denen aus anderen Gründen noch das Hauptschul-Image anhaftet, wie die Schule an der Skalitzer Straße in Kreuzberg.
Unerwartet ist hingegen, dass sogar eine Schule mit gymnasialer Oberstufe zu den Problemkandidaten gehört. Ernst- Reuter-Schulleiter Uwe Schurmann kann nicht wirklich erklären, wie das passieren konnte. Er spricht jedoch von Rahmenbedingungen in seinem schwierigen Weddinger Kiez und davon, dass bei der Schulinspektion die Unterrichtsmethoden schlecht bewertet wurden. Schurmann verbindet mit der Förderung durch die Bosch-Stiftung die Hoffnung, dass der unübersichtliche große Standort mit den weit über 1000 Schülern aufgewertet wird. Susanne Vieth-Entus
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