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In Bad Freienwalde kam es am Wochenende zu einem Angriff von mit Schlagwerkzeugen bewaffneten Vermummten auf eine Kundgebung.

© dpa/Christoph Soeder

Nach Attacke in Bad Freienwalde: Erster Hinweis auf Tatverdächtigen – er soll Verbindungen zu Rechtsextremen haben

Nach einem Medienbericht soll ein junger Brandenburger mit Verbindungen zur rechtsextremen Szene einer der vermummten Angreifer gewesen sein. Die Ermittler gehen entsprechenden Aussagen von Augenzeugen nach.

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Nach dem Angriff mehrerer Vermummter auf Teilnehmer eines Toleranzfestes in Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) am Sonntag ist offenbar ein erster Tatverdächtiger ins Visier der Ermittler geraten, der der rechtsextremen Szene nahestehen soll. Das berichtet der RBB. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Ricarda Böhme, wollte das auf Anfrage „weder bestätigen noch dementieren“. Nähere Angaben könnten derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden. Es laufe nicht nur ein Verfahren wegen Körperverletzung, sondern auch wegen schweren Landfriedensbruchs. „Wir sind in enger Abstimmung mit dem Staatsschutz“, so die Oberstaatsanwältin.

Der für politisch motivierte Delikte zuständige Staatsschutz hatte die Ermittlungen nach der Attacke übernommen, bei der mindestens zwei Menschen verletzt wurden. Am Sonntag hatte eine Gruppe von zum Teil vermummten Männern, Zeugen sprechen von zehn bis 15 Tätern, das „Vielfaltfest“ in der Kurstadt angegriffen. Sie sollen Schlagwerkzeuge wie etwa Stöcke dabeigehabt haben. 

Verbindungen zum „Dritten Weg“

Nach Tagesspiegel-Informationen gab es verschiedene Hinweise, dass junge Mitglieder des rechtsextremen „Dritten Wegs“ hinter der Attacke stecken könnten. Bereits in der Vergangenheit hatten Mitglieder der Kleinstpartei gegen Veranstaltungen der Initiative „Bad Freienwalde ist bunt“ mobilisiert. Mindestens ein aktives Mitglied der Neonazi-Partei wohnt in der Umgebung. Der Hinweis auf den jetzt Tatverdächtigen soll von Augenzeugen gekommen sein.

Bei dem Tatverdächtigen soll es sich laut RBB um einen jungen Mann aus Bliesdorf aus dem Amt Barnim-Oderbruch handeln, der Verbindungen zum „Dritten Weg“ hat. Wie mehrere antifaschistische Initiativen dem Sender berichten, soll der Anfang 20-Jährige in den vergangenen Jahren bereits mehrfach als Teilnehmer bei entsprechenden Demonstrationen in Berlin und Brandenburg aufgefallen sein.

In Bad Freienwalde soll er schon 2024 versucht haben, bewaffnet das Vielfaltfest zu stören, sei dort aber von Teilnehmenden daran gehindert worden. Außerdem soll er den Initiativen zufolge im Jahr 2023 als Teil einer Gruppe Neonazis versucht haben, Teilnehmer des „Christopher Street Days“ in Berlin anzugreifen.

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