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Der Irgendwann-mal-Flughafen: Nach einem Jahr: Am BER ist nichts klar
Ein Jahr nach der geplatzten Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens bleibt unklar, wann und wie der Flughafen ans Netz geht – und auch das Klima zwischen dem neuen Flughafenchef und dem alten Aufsichtsrat scheint zu leiden. Platzeck meldet sich zu Wort.
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Schönefeld - Der Aufsichtsrat des Hauptstadtflughafens reagierte am Mittwoch zurückhaltend auf die Idee, den Neubau Schritt für Schritt in Betrieb zu nehmen. „Herr Mehdorn braucht noch Zeit, um ein Konzept zu erarbeiten“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Der neue Geschäftsführer Hartmut Mehdorn hatte sich auf eine Teileröffnung festgelegt. Mehdorn selbst erschien anschließend nicht zur Pressekonferenz mit Wowereit.
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Der Aufsichtsratsvorsitzende, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der bei der Sitzung des Kontrollgremiums wegen eines eingeklemmten Ischiasnervs fehlte, sagte am Donnerstag, es bleibe bei dem bekannten Zeitplan. „Die Geschäftsführung wird dem Aufsichtsrat im Spätsommer ein Konzept zur Entscheidung vorlegen. Darin bin ich mir mit Hartmut Mehdorn und dem Aufsichtsrat völlig einig.“ Zum Vorstoß Mehdorns, den Flughafen in Etappen zu öffnen, äußerte sich Platzeck nicht konkret.
Für die Teileröffnung des neuen Hauptstadtflughafens in Schönefeld sind verschiedene Modelle denkbar – schon im Vorjahr war intern geprüft worden, den BER scheibchenweise zu eröffnen. Damals war es aber noch um einen Termin in diesem Jahr gegangen. So könnte etwa die frisch gebaute Startbahn im Süden oder ein Seitenflügel des Terminals vorzeitig in Betrieb gehen, hieß es. Beim Terminal käme es darauf an, den Brandschutz in einem Teilbereich unabhängig von der Gesamtanlage funktionstüchtig zu machen.
Am 8. Mai vor einem Jahr hatte der Flughafen den für den 3. Juni 2012 geplanten Umzug der Altflughäfen Tegel und Schönefeld zum Neubau überraschend abgesagt. Als Grund nannten die Betreiber Probleme mit der Brandschutz- und Entrauchungsanlage. Sie funktioniert noch immer nicht einwandfrei. „Es war für den Flughafen und für die Region kein gutes Jahr“, sagte Wowereit, der den Flughafen-Aufsichtsratschef Platzeck vertrat. thm/dpa
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