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Erstmals kommen verschiedene Initiativen von Omas gegen rechts in Potsdam zusammen.

© Andreas Klaer

Netzwerk für Brandenburg: Omas gegen rechts verbünden sich

Das erste landesweite Vernetzungstreffen der Initiative gegen rechts ist gut besucht. Es gibt selbstgebackene Kekse und Sticheleien gegen die CDU.

Stand:

55 Omas und Opas aus 19 brandenburgischen Orten, darunter Potsdam, Ketzin und Michendorf, sind am Donnerstag zum ersten landesweiten Vernetzungstreffen der Initiative „Omas gegen rechts“ im Potsdam Museum zusammengekommen. Ziel des Treffens war es, sich untereinander kennenzulernen, Kontakte für zukünftige Aktionen zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.

Angelika Rix aus Potsdam betont, dass sich die Arbeit der verschiedenen Gruppen teils stark unterscheide. „Hier in Potsdam sind wir glücklicherweise eingebettet in eine ziemlich starke Zivilgesellschaft“, sagt sie, „das ist in manch anderen Orten in Brandenburg leider anders.“

Speed-Dating soll Omas gegen rechts vernetzen

In der Landeshauptstadt sind derzeit rund 70 Menschen aktiv, in kleineren Städten hingegen sind es oft nur fünf bis sechs Mitglieder. Dies liege mitunter auch an den unterschiedlichen politischen Gegebenheiten in den Regionen.

Am Donnerstag stand unter anderem ein sogenanntes Speed-Dating auf dem Programm, bei dem sich Teilnehmende über Fragen wie interne Kommunikationswege, Unterstützungsbedarfe und Strategien nach der Bundestagswahl austauschten. Auch berichteten Omas gegen rechts aus Magdeburg von den Konsequenzen aus dem Attentat in ihrer Stadt im Dezember 2024.

„Brandenburg ist um ein Netzwerk reicher“: Die Omas gegen rechts vereinen sich in einem starken Bündnis.

© Andreas Klaer

Ursula Löbel aus Potsdam macht deutlich, wie herausfordernd das Engagement der Omas gegen rechts in den vergangenen Monaten war. „Nach all den Demos, dem Wahlkampf und der Kleinen Anfrage der Union müssen wir erstmal Luft holen“, berichtet sie.

Mit der Kleinen Anfrage hatte sich die Unionsfraktion im Bundestag nach einer möglichen staatlichen Finanzierung der Initiative erkundigt. Die Antwort darauf sei von den Brandenburger Gruppen „wohlwollend zur Kenntnis genommen“ worden, so Rix. Konkrete Auswirkungen auf ihre Arbeit habe sie bislang nicht. Eine Vertreterin von den Omas gegen Rechts in Magdeburg im benachbarten Sachsen-Anhalt, die ihren Namen aus Sicherheitsgründen nicht in der Zeitung lesen will, verwies auf ein Beispiel im Landkreis Salzwedel, wo auf gemeinsamen Beschluss von AfD und CDU Fördermittel des Bundes für Demokratieprojekte in Höhe von 700.000 Euro nicht weitergereicht worden seien.

Ob das Buffet der Veranstaltung auch aus staatlichen Mitteln finanziert sei, habe man im Vorfeld von Ursula Löbel wissen wollen. Diese beantwortet die Frage mit einem Augenzwinkern: „Nein, das hat die Frau von Friedrich Merz selbst angerichtet.“ Auf den Tischen fanden sich selbstgebackene Zitronenküchlein und Dinkelkekse mit der Aufschrift „Oma Opa gegen rechts“.

Künftig sollen die landesweiten Vernetzungstreffen einmal im Jahr organisiert werden. Das nächste findet voraussichtlich im Spätsommer in Wandlitz statt, ein genauer Termin steht noch aus.

Transparenzhinweis: In einer ersten Fassung des Textes hieß es irrtümlich, der Magdeburger Gruppe der Omas gegen Rechts seien 700.000 Euro Fördermittel gestrichen worden. Die Summe bezog sich auf Demokratieprojekte im Landkreis Salzwedel, die nicht mit Omas gegen Rechts zu tun haben. Der Text wurde am 21. März entsprechend geändert. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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