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Brandenburg: Neue Grippe: Erster Toter in Brandenburg 56-jähriger herzkranker Mann verstorben

Potsdam/Herzberg - In Brandenburg ist erstmals ein Mensch an den Folgen von Schweinegrippe gestorben. Ein 56 Jahre alter Mann, dessen Immunsystem nach einer Herztransplantation geschwächt war, sei im Elbe-Elster-Klinikum einer Infektion mit dem H1N1-Virus erlegen, erklärte Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) am Dienstag in Potsdam.

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Potsdam/Herzberg - In Brandenburg ist erstmals ein Mensch an den Folgen von Schweinegrippe gestorben. Ein 56 Jahre alter Mann, dessen Immunsystem nach einer Herztransplantation geschwächt war, sei im Elbe-Elster-Klinikum einer Infektion mit dem H1N1-Virus erlegen, erklärte Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) am Dienstag in Potsdam. Herz und Lunge des Mannes seien bereits seit Jahren erheblich geschädigt gewesen. Der Patient war am 16. November ins Krankenhaus Herzberg (Elbe-Elster) eingeliefert worden und fünf Tage später gestorben, wie die in Cottbus erscheinenden „Lausitzer Rundschau“ berichtete.

Seit April registrierte das Ministerium in Brandenburg 2134 Menschen, die an der neuen Grippe erkrankten. „In der weit überwältigenden Anzahl ist der Krankheitsverlauf relativ milde, die Symptome sind in der Regel nach einer Woche abgeklungen“, erläuterte Tack laut einer Mitteilung der Staatskanzlei. Bundesweit starben bisher 41 Menschen an dieser Grippe, wobei die Infektion mit dem H1N1-Virus meist nicht allein der Grund war, wie es hieß. In den meisten Fällen seien die Betroffenen chronisch krank gewesen.

Die Gesundheitsministerin nannte es tragisch, dass Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Begleiterkrankungen an den Folgen der neuen Influenza sterben können. „Wir müssen uns jedoch vor Augen halten, dass jedes Jahr bundesweit auch durch die saisonale Influenza 8000 bis 12 000 Todesfälle registriert werden“, betonte Tack.

Die Impfbereitschaft in Brandenburg ist Tack zufolge weiterhin „nicht sehr hoch“. Die Ministerin appellierte erneut an die Brandenburger, sich gegen die Schweinegrippe immunisieren zu lassen. „Der beste Schutz vor der Grippe ist die Impfung“, betonte sie.

Das Immunsystem des 56-Jährigen sei nach der Organtransplantation erheblich geschwächt gewesen, bestätigte der Ärztliche Direktor der Elbe-Elster-Klinikum GmbH, Rolf Rahnefeld. „Für einen solchen Patienten ist die Schweinegrippe ein hohes Risiko, und er wäre auch bei jeder anderen Infektion gefährdet“, bemerkte der Chefarzt.

In Brandenburg läuft zurzeit die Immunisierung von sogenannten Risikogruppen wie chronisch Kranken, Diabetikern, HIV-Infizierten und Menschen mit Fettleibigkeit. Seit einigen Tagen wird der Impfstoff nach Ministeriumsangaben auch an Apotheken ausgegeben.

Tack rief alle Brandenburger auf – vor allem Menschen mit chronischen Grunderkrankungen – sich auch gegen die neue Influenza impfen lassen.

Mehr als 950 niedergelassene Ärzte in Brandenburg böten seit über einer Woche Impfsprechstunden an. dpa/ddp

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