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Neue Umfrage in Brandenburg: AfD auf Allzeithoch – und fast die Hälfte der Befragten ist für Neuwahlen
Der „Brandenburg Trend“ sieht die AfD aktuell bei 35 Prozent der Stimmen. SPD und BSW verlieren. Für eine Regierungsbildung gäbe es kaum Optionen.
Stand:
Wären morgen in Brandenburg Landtagswahlen, wäre die vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestufte Brandenburger AfD der politischen Konkurrenz enteilt. Die Partei mit dem Fraktionsvorsitzenden Hans-Christoph Berndt käme laut dem neuesten „Brandenburg Trend“, den das Institut Infratest dimap im Auftrag von RBB4 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg erhoben hat, auf 35 Prozent der Stimmen.
Das ist der höchste Wert, den jemals ein Umfrageinstitut für die AfD in Brandenburg gemessen hat. Verglichen mit der Landtagswahl vor einem Jahr konnte sich die Partei damit um fast sechs Prozent steigern.
Die SPD läge abgeschlagen dahinter bei 22 Prozent. Bei der Landtagswahl 2024 hatte sie noch 30,9 Prozent erhalten. Das Bündnis Sahra Wagenknecht, das in den vergangenen Wochen vornehmlich durch interne Streitigkeiten auffiel, käme laut der Umfrage nur noch auf sieben Prozent. Bei der Landtagswahl 2024 hatte es 13 Prozent der Stimmen errungen.
Werte für CDU, Linke und Grüne gestiegen
Positiver sind die Umfragewerte für CDU, Linke und Grüne: Die Christdemokraten kämen auf 14 Prozent, zwei Prozent mehr als bei der Wahl 2024. Die Linken, die derzeit nicht dem Parlament angehören, wären mit neun Prozent wieder sicher im Landtag vertreten, die Grünen hätten mit fünf Prozent eine Chance auf den Wiedereinzug in den Landtag.
Folgt man den Umfragewerten hätten weder das aktuelle SPD-BSW-Regierungsbündnis noch eine SPD-CDU-Regierung eine Mehrheit. Selbst eine Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Grünen oder eine rot-rot-grüne Koalition würden jeweils nur eine Minderheitsregierung stützen können.
Fast die Hälfte der Befragten für Neuwahlen
Doch rund 47 Prozent der Brandenburger plädieren für eine Neuwahl des Landtags. Nur 37 Prozent sind mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden. 57 Prozent der Befragten sind unzufrieden. Nur 23 Prozent aller Befragten können sich den Fortbestand der SPD-BSW-Regierung vorstellen. 20 Prozent sind der Meinung, dass die SPD zukünftig mit der CDU statt mit dem BSW regieren sollte. Unter den SPD-Anhängern findet ein möglicher Wechsel zur CDU als neuem Regierungspartner indes mehr Zustimmung (40 Prozent) als ein Weiterregieren mit dem BSW (37 Prozent).
Am Ende bleibt in Brandenburg nur eine Konstante: Dietmar Woidke. Der langjährige Ministerpräsident bleibt der bekannteste und beliebteste Landespolitiker. Neun von zehn Befragten kennen ihn. Doch auch Woidke muss in der Umfrage Federn lassen: Nur noch 48 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden. Vor der Landtagswahl im September 2024 waren es noch 61 Prozent.
Im Duell der möglichen Nachfolger Woidkes liegt derzeit Innenminister René Wilke (SPD) vor Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD). Vier von zehn Befragten (39 Prozent) kennen Wilke, 20 Prozent sind mit seiner politischen Arbeit zufrieden. Daniel Keller ist dagegen nur 27 Prozent der Befragten bekannt, neun Prozent äußerten sich zufrieden über ihn.
Andere Politiker spielen bei den Umfragewerten keine nennenswerte Rolle: Mit Vize-Ministerpräsident und Finanzminister Robert Crumbach (BSW) sind 14 Prozent zufrieden, ihn kennen nur 38 Prozent. Mit CDU-Fraktionschef Jan Redmann sind 12 Prozent der Befragten zufrieden – und auf den selben persönlichen Wert kommt auch AfD-Chef Hans-Christoph Berndt, allen Umfragerekorden seiner Partei zum Trotz.
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