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Oberst Peter Arendt übergibt Führung des Landeskommandos: Neue Verbindung

Potsdam - Was er jetzt mit seiner Freizeit machen will, weiß Peter Arendt noch nicht ganz. Am Dienstag übergab er die Führung des Landeskommandos Brandenburg der Bundeswehr, dessen Kommandeur er sechs Jahre war.

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Potsdam - Was er jetzt mit seiner Freizeit machen will, weiß Peter Arendt noch nicht ganz. Am Dienstag übergab er die Führung des Landeskommandos Brandenburg der Bundeswehr, dessen Kommandeur er sechs Jahre war. An seinem Kragenspiegel und den Schulterklappen ist der 62-Jährige für Kundige als Panzergrenadier zu erkennen, ein Mann vom Heer. Sein Nachfolger wird ein Mann von der Luftwaffe. Aber dazu später.

Arendt kann sich ein Ehrenamt als Lesepate in einer Willkommensklasse vorstellen. Jetzt, da er Zeit hat. In Brandenburg fühlt sich der gebürtige Bochumer jedenfalls zu Hause. Die Mentalität der Westfalen sei der der Brandenburger sehr ähnlich, sagt Arendt. „Die Brandenburger zeigen ihr Herz nicht auf der Zunge“, sagt er.

Arendt wurde 1974 Soldat, zunächst bei den Sanitätern. Nach einem Jura-Studium trat er der Bundeswehr erneut bei – diesmal bei den Panzergrenadieren. Danach folgte ein steiler Aufstieg, samt Pädagogik-Studium. Und er lernte den Osten kennen, in Berlin und als Kommandeur des Panzergrenadierbataillons in Stallberg bei Pasewalk in Vorpommern. „Ich hatte keine Ahnung von der DDR und vom Osten“, sagt Arendt.

1997 war er auch bei der Oderflut dabei und half mit seinen Soldaten. Von 2001 bis 2005 arbeitete als Parlaments- und Kabinettsreferent für das damalige Bundesverteidigungsministerium unter Peter Struck (SPD). Nach vier Jahren beim Standortkommando in Berlin wechselte er 2010 zum neuen Landeskommando Brandenburg. Nur, was ist das eigentlich? So etwas wie die Verbindungsstelle der Bundeswehr zur Landesregierung, zur zivilen Verwaltung im Land, um die Hilfe im Katastrophenfall zu koordinieren. Chef aller Soldaten im Land ist der Landeskommandeur also nicht, er hat rund 70 Soldaten unter sich.

Wie gut die Zusammenarbeit in Brandenburg läuft, zeigte sich beim Elbe- Hochwasser 2013, eine Katastrophe in Brandenburg konnte verhindert werden. Beispielhaft nennt Arendt auch die Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise. „Die Landesregierung weiß, was sie an uns hat“, sagt Arendt. Nicht nur in Brandenburg, sondern insgesamt im Osten hätten die Landeskommandos gute Drähte zu den Landesregierungen. Das sei nicht selbstverständlich – und nicht überall so gut.

Oft liegt das auch am Persönlichen, wie bei Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der als Innenminister schon immer den Kontakt zur Bundeswehr pflegte. Mehrmals nahm Woidke an Übungen teil. „Das kommt an bei der Truppe“, sagt Arendt. Bei der feierlichen Kommandoübergabe am Dienstag im Krongut Bornstedt in Potsdam sagte Woidke dann auch: „Oberst Arendt war über ein halbes Jahrzehnt lang ein verlässlicher und überaus engagierter Partner unseres Landes. Der kurze Draht zwischen Landeskommando und Landesregierung ist auch im Vergleich zu anderen Ländern vorbildlich.“

Arendt hinterlässt seinem Nachfolger also große Fußstapfen. Der Neue – Oberst Olaf Detlefsen. Der gebürtige Berliner war zuletzt Unterabteilungsleiter im Kommando Luftwaffe in Berlin-Gatow. Soldat ist er seit 1980, wurde Waffensystemoffizier, der zweite Mann in Tornado-Kampfjets, dann Staffelkapitän, hatte wichtige Posten in der Luftwaffenzentrale der Nato und war Chef der Planungsabteilung im Hauptquartier der ISAF in Afghanistan. Alexander Fröhlich

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