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Brandenburg: Nur wenige Fernzüge halten in Potsdam Keine schnelleren Verbindungen nach Polen

Potsdam - Die Bahn AG will bis 2014 zwar rund 1,8 Milliarden Euro in die Infrastruktur Brandenburgs stecken, aber in Potsdam werden weiter nur wenige Fernzüge halten. Bislang sind es zwei am Tag, und einer in der Nacht.

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Potsdam - Die Bahn AG will bis 2014 zwar rund 1,8 Milliarden Euro in die Infrastruktur Brandenburgs stecken, aber in Potsdam werden weiter nur wenige Fernzüge halten. Bislang sind es zwei am Tag, und einer in der Nacht. Auch schnellere Verbindungen nach Polen lassen auf sich warten. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) kritisierte beim „Bahngipfel“-Treffen, dass die Autobahnen nach Posen und Breslau fast fertig seien, die Zugfahrt nach Breslau aber länger dauere als vor dem Zweiten Weltkrieg.

Der Chef des Personenverkehrs bei der Bahn AG, Ulrich Homburg, sagte, es gebe seit langem konstruktive Gespräche, die jedoch immer wieder von null beginnen müssten, weil die Partner in Polen häufig wechselten. Selbst bei der kurzen Verbindung nach Stettin rechnet Platzeck damit, dass die Strecke frühestens 2016 ausgebaut sein wird.

Bahnchef Rüdiger Grube sicherte zu, dass die Gleise im Land Brandenburg „leistungsstark“ erhalten und ausgebaut würden. 1,67 Milliarden Euro sollen bis 2014 allein in das Schienennetz fließen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) bemängelt seit Jahren den seiner Ansicht nach schlechten Zustand der Gleisanlagen, was die Bahn stets dementiert. In diesen Tagen häufen sich Verspätungen im Regionalverkehr – auch wegen Streckenüberlastungen, wie die Bahn mitteilt. Hauptursache seien im Herbst aber die durch herabfallendes Laub rutschigen Schienen, sagte der Brandenburger Bahnchef Joachim Trettin.

Platzeck freute sich auch darüber, dass die drei Werke der Bahn in Cottbus, Eberswalde und Wittenberge voll ausgelastet und die Arbeitsplätze damit gesichert seien. Die Bahn sei mit 7500 Mitarbeitern in Brandenburg einer der größten Arbeitgeber. Allein die drei großen Bahn-Instandhaltungswerke in Cottbus, Eberswalde und Wittenberge beschäftigten insgesamt rund 2200 Mitarbeiter. Dort habe es in den vergangenen Jahren immer wieder Sorgen gegeben.

Rund um die Uhr werde nur gearbeitet, weil die Bahn derzeit das Problem mit ihren bruchgefährdeten Achsen lösen müsse, dämpfte Grube die Freude.

Klaus Kurpjuweit

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