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OB-Wahl in Brandenburg an der Havel: SPD-Mann Daniel Keip in der Stichwahl gegen CDU-Amtsinhaber
Mit einem sehr knappen Vorsprung hat SPD-Kandidat Daniel Keip die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Brandenburg/Havel gewonnen. Der AfD-Kandidat landete in einem engen Rennen auf Platz drei.
Stand:
Mit einem knappen Vorsprung und 26,4 Prozent der abgegebenen Stimmen hat SPD-Kandidat Daniel Keip am Sonntag die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Brandenburg/Havel gewonnen. Er ging nach Angaben der Stadtverwaltung als Sieger aus einem überraschend knappen Rennen hervor.
CDU-Amtsinhaber Steffen Scheller kam mit 24,4 Prozent auf den zweiten Platz. Damit lag er jedoch nur 1,4 Prozentpunkte vor AfD-Kandidat Axel Brösicke, der 23 Prozent erreichte. Deutlich dahinter landete die parteilose Einzelberwerberin Julia Zureck mit 15,3 Prozent, die von Grünen und Linken unterstützte Birgit Patz (6,8) und Steffen Tepper von der Wählergruppe „Der Unabhängige!“ (4,1) blieben chancenlos.
Wer das Amt in der Havelstadt übernimmt, entscheidet sich bei der Stichwahl in zwei Wochen nun zwischen Keip und Scheller, der keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte. Der CDU-Amtsinhaber hatte zuletzt mit zahlreichen Problemen in der Stadt zu kämpfen.
Würde die CDU den Oberbürgermeisterposten an die SPD verlieren, wäre das eine Zäsur: Immerhin seit 2003 ist die Stadt CDU-regiert. Für die SPD dagegen, die das OB-Amt in der Landeshauptstadt Potsdam nach 35 Jahren an die parteilose Noosha Aubel verloren hat, wäre ein Erfolg in Brandenburg/Havel ein Achtungszeichen.
Für die AfD ist der dritte Platz für ihren Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung Brösicke trotz des knappen Ergebnisses eine Niederlage. Erneut hat es die vom Verfassungsschutz in Brandenburg als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei nicht geschafft, bei einer Bürgermeisterwahl zum Erfolg zu kommen.

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Der SPD-Politiker Keip ist gebürtiger Brandenburger und engagiert sich nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren für die Stadt. Der Verwaltungsbeamte im Polizeipräsidium will unter anderem für eine bessere Mobilität sorgen und die Gemeinschaft stärken.
CDU-Mann Scheller ist seit 2018 an der Stadtspitze. Er will, dass die Stahlstadt, nach der Einwohnerzahl die drittgrößte Stadt des Landes, weiter wächst. Scheller strebt nach eigenen Angaben eine Erneuerung der Infrastruktur an, Brücken zum Beispiel sind ein Problem, und die Entwicklung von Brachflächen an. Insgesamt traten vier Kandidaten und zwei Kandidatinnen an. (mit dpa)
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