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Brandenburg: Platzecks Visionen in einer Moskauer Kathedrale

Brandenburgs Regierungschef wurde in Russland herzlich begrüßt

Das Eis war schnell gebrochen, und zwar „auch ohne Wodka“. Brandenburgs Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) hatte schon kurz nach der Ankunft am Mittwochnachmittag noch auf dem Moskauer Flughafen Sheremetjevo den ersten Termin seiner Russland-Reise absolviert. Aus der kurzen Begrüßung wurde kurzerhand ein einstündiges Gespräch mit Tigran Karachanow, dem „Außenminister“ des Moskauer Gebietes – der Region um die russische Hauptstadt –, so blendend verstanden sich der Brandenburger und der Russe. Klar, dass auch die jüngsten Machtkämpfe im Kreml zur Sprache kamen – die man vor Ort aber eher mit russischer Gelassenheit sieht. „Da entlässt Putin den Ministerpräsidenten. Das ist eben so“, bemerkte Platzeck. Und er registrierte im übrigen aufmerksam, wie konsequent Moskau und sein Umland „sich auch im Gegeneinander profilieren“. Das kam ihm bekannt vor…

Dass der Auftakt so gut verlief, wurde bei den Brandenburgern als gutes Zeichen für die morgen beginnenden offiziellen Gespräche mit Boris Gromov, dem Gouverneur des Moskauer Gebietes, gewertet. Denn die 25 Unternehmer aus Brandenburg, die Platzeck begleiten, haben konkrete Erwartungen. So etwa Wilhelm-Karl Prinz von Preußen, der für die Galopprennbahn in Hoppegarten auf eine Partnerschaft hofft: „Wir planen einen deutsch-russischen Renntag.“ Vielleicht klappe es noch in diesem Jahr. Oder Franz-Lorenz Lill, der für eine Munitionsentsorgungsfirma aus Pinnow Geschäftskontakte knüpfen und Gespräche mit dem russischen Verteidigungsministerium führen will. In Kaliningrad lagern 300 000 bis 500 000 Tonnen Wehrmachtsmunition und 100 000 Tonnen russische Munition, die entsorgt werden müssen – ein möglicher Auftrag.

Am ersten Tag gab es auch das einzige Sightseeing der Reise: Die Stadtregierung von Moskau zeigte den Gästen die unter Stalin gesprengte und unter Bürgermeister Juri Luschkow für 250 Millionen Dollar wiederaufgebaute Christus-Erlöser-Kathedrale. „Man sieht, wie die Menschen hinströmen“, befand Platzeck – dies könne ein kleines Vorbild für den geplanten Aufbau der Potsdamer Garnisonkirche abgeben.

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