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Gransee: Polizei nahm Autoteile-Hehler hoch

Es sind keineswegs immer nur Osteuropäer. Jetzt deckten Ermittler aus Schleswig-Holstein und Brandenburg einen Fall von gewerbsmäßiger Hehlerei mit Autoteilen in Brandenburg auf.

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Potsdam/Gransee - Es sind keineswegs immer nur Osteuropäer, die in Brandenburg und ganz Deutschland hochwertige Autos stehlen und über die Grenze Richtung Polen oder noch weiter gen Osten bringen und dort verkaufen oder auseinandernehmen. Jetzt deckten Ermittler aus Schleswig-Holstein und Brandenburg gemeinsam einen Fall von gewerbsmäßiger Hehlerei mit Autoteilen auf.

Eigentlich war es ein Zufallsfund. Ermittler aus dem schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe suchten nach dem Motor eines gestohlenen Audi S8. Dabei stießen sie auf einen 26-Jährigen in Gransee (Oberhavel). Die Beamtem durchsuchten dann gemeinsam mit Ermittlern aus Brandenburg in der vergangenen Woche das Grundstück des Mannes. Gefunden haben sie noch viel mehr hinter der Fassade eines alten Backsteinbaus: Ein mit Autoteilen gefülltes Lager und eine Aufbereitungswerkstatt. In Nebengebäuden und im Freilager des Granseer Geschäftsmannes stießen die Beamten auf mehr als 2 000 Fahrzeugteile.

Nach ersten Ermittlungen gehören die Teile zu mindestens 21 gestohlenen Limousinen der Oberklasse, insbesondere der Marken Audi und BMW. Die Staatsanwaltschaft in Neuruppin und die Ermittler der Soko Grenze gehen davon aus, dass die Autos von einer noch unbekannten Tätergruppe im gesamten Bundesgebiet gestohlen wurden. Offenbar war hier eine gut organisierte Bande am Werk, hieß es. Die Wagen wurden nach dem Diebstahl offenbar nach Gransee gebracht und dort fachmännisch zerlegt. Die Teile wurden über eine Internetplattform zum Verkauf angeboten.

Auf seiner Internetseite warb der Inhaber der Werkstatt damit, dass seine Stammkunden die ungewöhnlichen Leistungen und die große Flexibilität schätzen würden. Und dass das Unternehmen seit 2004 Ersatz- und Tuningteile in großem Umfang beschaffe. Es muss ein lukratives Geschäft gewesen sein. Der bisher abgeschätzte Sachschaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Euro.

Das Diebesgut wurde beschlagnahmt, mehrfach musste die Polizei anrücken, um die Teile abzutransportieren. Jetzt sind die Ermittler damit beschäftigt, die Autoteile weiteren Eigentümern und gestohlenen Fahrzeugen zuzuordnen. In drei Fällen sollen die gestohlenen Autos aus Brandenburg stammen. axf

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