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Brandenburg: Potsdam überholt Hamburg

Eine Studie zählt die Stadt zu den 15 besten deutschen Standorten. Brandenburger Landkreise sind dagegen weit abgeschlagen

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Potsdam - Brandenburg wird zum Land der unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Der Landeshauptstadt Potsdam ist es erstmals gelungen, zu den westdeutschen Boom-Regionen aufzuschließen. Im „Zukunftsatlas 2007“, den das Schweizer Beraterunternehmen Prognos erstellt hat, landet Potsdam auf Platz 15 unter den 439 Städten und Kreisen Deutschlands. Die ostdeutschen Aufsteiger Dresden (13), Potsdam (15) und Jena (20) schafften damit den Sprung in die Top 20 – noch vor Köln, Frankfurt am Main und Hamburg. Andererseits gehören die drei berlinfernen strukturschwachen Brandenburger Kreise Uckermark (433), Elbe-Elster (434) und das bundesweite Schlusslicht Spree-Neiße (439) zu den Verliererregionen mit „sehr hohen Zukunftsrisiken“.

Beim letzten Ranking 2004 war Elbe-Elster als einziger Brandenburger Kreis unter den letzten zehn. Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sagte zum Abschneiden Brandenburgs: „In der Summe zeigt sich: Das Land ist in Bewegung – die Richtung stimmt.“ Er sehe den Kurs seiner Regierung bestätigt, der unter dem Motto „Stärken stärken“ auf die Förderung von Wachstumsregionen und Wachstumsbranchen setzt. Ähnlich äußerte sich auch Vizeregierungschef und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU): „Potsdam mischt ganz vorn mit. Die Dynamik wächst auch in der Breite im Land. Trotzdem, die negativen Ausschläge sind noch zu groß.“

In der am Montag veröffentlichten Studie, die das „Handelsblatt“ in Auftrag gegeben hatte, ist die Wettbewerbsfähigkeit der 439 Kreise und kreisfreien Städte untersucht worden. Grundlage sind insgesamt 29 Indikatoren, objektive Daten zu Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Demographie und Innovationskraft, Gründungsgeschehen und Forschung. Gegenüber der ersten Prognos-Studie im Jahr 2004 haben sich zehn von 18 Brandenburger Kreisen und Städten im innerdeutschen Wettbewerb nach oben gearbeitet. Gewinner sind neben Potsdam – die Landeshauptstadt lag 2004 noch auf Platz 146 – die Städte Cottbus und Brandenburg an der Havel. Beide gehören sogar zu den Top 10 der Aufsteiger in Deutschland. Cottbus verbesserte sich um 162 Plätze auf Platz 184. Und die Stadt Brandenburg an der Havel, die seit längerem mit Firmen-Ansiedlungen von sich reden macht, verbesserte sich um 133 Plätze auf Rang 247.

Nur auf Platz 245 (17 Plätze besser als 2004) schaffte es Berlin. Die Stadt ist im Vergleich zu anderen Metropolenregionen abgeschlagen. Sie ist zu wenig Wachstumsmotor für die Region. Das ist aus der Sicht von Brandenburger Politikern ein Grund, weshalb nicht mehr Landkreise im Umland „brummten“. Berlin suche immer noch „ein zukunftsträchtiges wirtschaftliches Profil“, sagte Junghanns.

Platzeck wies darauf hin, dass die Ergebnisse im Ranking mit einer neuen Umfrage korrespondierten, wonach unter den Brandenburgern Zuversicht und Selbstvertrauen mittlerweile so hoch seien wie noch nie seit 1990. Nach der repräsentativen Umfrage entwickelt sich Brandenburg nach Meinung von 66 Prozent der Bevölkerung „in die richtige Richtung“. 72 Prozent glauben, dass sich Brandenburg „im Wettbewerb mit anderen Regionen behaupten wird“.

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