Brandenburg: Räume für Picasso
Die Sammlung Berggruen in Berlin ist zwar verspätet, aber bald wieder zu sehen
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Berlin - Seit dem Spätsommer 2011 läuft die Erweiterung des Museums Berggruen in Berlin-Charlottenburg, das zu diesem Zweck geschlossen werden musste. Die Wiedereröffnung war ursprünglich schon für Mitte vergangenen Jahres angekündigt worden. Jetzt ist sie für den 17. März geplant, wie das Museum auf Nachfrage mitteilte.
Ursache der Verzögerung sei die „schlechte Altbausubstanz“ des alten Kommandantenhauses, das an das bisherige Museum im westlichen Stülerbau angegliedert wird, sagte Sandra Schrei, Sprecherin des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Die Bundesbehörde leitet die Umbauarbeiten im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu deren Staatlichen Museen die Berggruen-Sammlung heute gehört. Nach „zusätzlichen Baumaßnahmen“ hat das Bundesamt das Kommandantenhaus soeben offiziell wieder an die Stiftung übergeben. In dieser Woche wollen die Mitarbeiter des Museums damit beginnen, die Kunstwerke aufzustellen beziehungsweise aufzuhängen. Im nördlichen Teil der Gartenanlage stünden noch „umfangreiche Betonier- und Pflasterarbeiten“ bevor, heißt es vom BBR.
Heinz Berggruen, der 2007 verstorbene Mäzen und Gründer der weltweit bekannten Sammlung von Kunst der klassischen Moderne, soll selbst angeregt haben, das seit 1996 im westlichen Stüler-Bau gegenüber dem Schloss Charlottenburg ansässige Museum ins Nachbargebäude hinein zu erweitern. In seinem Todesjahr kam es zum entsprechenden Beschluss der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Berggruen im Jahr 2000 seine Sammlung weit unter Wert verkauft hatte.
Der Bund stellte für die Umbauten 6,5 Millionen Euro zur Verfügung, das Architektenbüro Kuehn Malvezi aus Berlin gewann den Wettbewerb. Im Kommandantenhaus kommen rund 1000 Quadratmeter Nutzfläche hinzu, insgesamt gibt es dadurch künftig 28 Ausstellungsräume statt der bisherigen 18 im Stüler-Bau.
Das denkmalgeschützte Erweiterungsgebäude war 1892/93 von Garnison-Bauinspektor Kahl gebaut worden und diente einst als Wohngebäude für verheiratete Unteroffiziere. Eine 22 Meter lange geschlossene Pergola aus Stahl und Glas verbindet beide Häuser und soll den freien Blick in einen neuen Skulpturengarten ermöglichen. Die bisher 250 Exponate der Sammlung – darunter vor allem Werke von Paul Klee, Henri Matisse, Pablo Picasso, Alberto Giacometti und Georges Braque – werden durch etwa 50 Leihgaben ergänzt.
Das Museum Berggruen ist auf jeden Fall ein Besuchermagnet. In den 15 Jahren seit der Eröffnung im Stüler-Bau bis zur vorübergehenden Schließung hat es immerhin rund zwei Millionen Besucher angelockt. Cay Dobberke
Informationen im Netz unter
www.smb.museum/smb/standorte
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