Brandenburg: Rosengarten mit Knutschecke
Am Samstag wird in Prenzlau die fünfte Landesgartenschau eröffnet – die Sonne kommt einen Tag später
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Prenzlau - Der Frühling hat lange auf sich warten lassen, doch pünktlich zum Eröffnungswochenende der Landesgartenschau in Prenzlau (Uckermark) hat das Wetter offensichtlich doch noch ein Einsehen. Für den Samstag sind zwar noch Schauer und schlappe elf Grad angesagt, doch schon am Sonntag sollen es 17 Grad werden und Sonnenschein geben. Bis zuletzt hatten Gärtner Rollrasen verlegt und die letzten bunten Frühblüher gepflanzt. Schließlich hat Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) versprochen: „Es wird einen Blumenflor geben, der nicht aufgemalt sein wird.“ Rund 300 000 Besucher wollen die Organisatoren unter dem Motto „Die Hochzeit von Stadt und See – Die grüne Wonne“ bis zum 6. Oktober in die 20 000-Einwohner-Stadt locken.
Den Startschuss für die Vorbereitungen gab es vor fünf Jahren. Damals setzte sich die Stadt gegen Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) und Spremberg (Spree-Neiße) durch. Seitdem haben auf der rund 14 Hektar großen Fläche viele Landschaftsgärtner gewerkelt: Ein Band aus Beeten verbindet die Parkgelände mit dem See. Zwölf Architekten haben zwölf verschiedene Themengärten gestaltet. Eine 30 Meter hohe Fontäne wird auf dem See sprudeln – und an einem Rosenbeet in Form einer Rosenblüte können sich Liebespaare küssen.
Rund 31 Millionen Euro sind in die Projekte rund um die Gartenschau und auch in die Infrastruktur Prenzlaus geflossen. Das Gelände mit seinen Wegen und Pflanzen entstand, der Bahnhof bekam einen neuen Tunnel mit Aufzügen und einer Rampe. Ein Großteil des Geldes stammt von Bund, Land und Europäischer Union. Einziger Wermutstropfen: Prenzlaus Innenstadt mit ihrem Wahrzeichen, der Marienkirche, wird bis zum Start der Gartenschau nicht ganz fertig. Die letzten Arbeiten werden wahrscheinlich erst zur Halbzeit der Ausstellung abgeschlossen sein.
Die Landesgartenschau hat auch neue Jobs in die strukturschwache Gegend gebracht. Nicht nur für Vorbereitungen und Aufbau, sondern auch währenddessen zum Beispiel fürs Catering oder im Wach- und Kassendienst. „Für uns ist die Landesgartenschau in diesem Jahr ein Jobmotor in der Region Prenzlau“, heißt es aus der Arbeitsagentur. Sie geht davon aus, dass während der Schau zusätzliche Stellen entstehen – beispielsweise im Hotel- und Gaststättengewerbe.
Prenzlaus Schau könnte aber vorerst die letzte sein. Nach dem Willen der Landesregierung soll ihr eine Gartenschau-Pause bis 2019 folgen. Grund sei die Konkurrenz durch die Bundesgartenschau im Havelland 2015 und die Internationale Gartenbauausstellung in Berlin 2017. Zudem stehe durch die Kürzungen in der neuen EU-Förderperiode weniger Geld zur Verfügung. Matthias Matern, Anja Mia Neumann
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