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Brandenburg: S-Bahn benötigt 55 Millionen Euro für Entschädigung

Berlin - Die Berliner S-Bahn will Mitte Oktober ihr Angebot verbessern. Dass es klappt, wollte der Vorstand für den Personenverkehr der Bahn AG, Ulrich Homburg, am Donnerstag aber nicht garantieren.

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Berlin - Die Berliner S-Bahn will Mitte Oktober ihr Angebot verbessern. Dass es klappt, wollte der Vorstand für den Personenverkehr der Bahn AG, Ulrich Homburg, am Donnerstag aber nicht garantieren. Erst müsse abgewartet werden, ob bei den zusätzlichen Untersuchungen der Züge, keine weiteren Probleme entdeckt werden. Unabhängig davon will die S-Bahn die Fahrgäste so entschädigen, wie in dieser Zeitung berichtet. Der CDU, den Grünen und der FDP gehen die Angebote nicht weit genug, während der Verkehrsverbund VBB ein richtiges Signal sieht, aber strukturelle Änderungen fordert.

Für die geplanten Entschädigungen muss die S-Bahn nach Homburgs Angaben insgesamt 55 Millionen Euro aufbringen; das seien Fahrgeldeinnahmen von eineinhalb Monaten im Normalbetrieb. Informationen zu den genauen Modalitäten solle es Ende Oktober geben. Zusätzlich spendet die S-Bahn als „Zeichen des Bedauerns und der Wiedergutmachung“ je 100 000 Euro an vier Wohltätigkeitsinstitute. Wie hoch der Schaden für die S-Bahn insgesamt sein wird, könne man erst in mehreren Jahren sagen, erklärte Homburg. Allein in diesem Jahr werde die Bilanz mit 75 Millionen Euro belastet.

Um den nach zahlreichen Verschrottungen von Zügen bestehenden Fahrzeugmangel etwas zu beheben, sollen zwölf abgestellte Zwei-Wagen–Einheiten der Baureihe 485, Viertelzug genannt, wieder in Betrieb gehen, was jeweils rund eine Million Euro kosten soll. Derzeit hat die S-Bahn 632 grundsätzlich betriebsfähige Viertelzüge; für die Spitzenzeiten im Normalbetrieb sind 552 erforderlich. Weil die Mehrzahl wegen Mängeln an den Rädern und den Bremsanlagen derzeit stillgelegt ist, können nur 220 Viertelzüge fahren. Mitte Oktober sollen es 300 sein, Ende des Monats 400. Nach dem Regelfahrplan will die S-Bahn Mitte Dezember fahren.

Wie es zu den Mängeln kommen konnte, steht weiter nicht fest. Extern und intern werde auf Hochtouren ermittelt, wobei man festgestellt habe, dass es seit Ende der 90er Jahre erhebliche Lücken in der Dokumentation gebe, sagte Homburg weiter. Deshalb sollen jetzt 50 bis 70 Mitarbeiter und aktive sowie ausgeschiedene Führungskräfte befragt werden. Nicht auf dem Prüfprogramm stehen die Gewinnerwartungen des Konzerns an die S-Bahn. Klaus Kurpjuweit

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