Brandenburg: Seuche bei Bienenbrut in Brandenburg
Faulbrut in drei Landkreisen ausgebrochen
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Potsdam - Drei Brandenburger Landkreise haben in diesem Jahr bisher fünf Fälle von Faulbrut in Bienenbeständen gemeldet. Von der Krankheit ist die Brut der Bienen betroffen. Trete die Seuche auf, müssten die Völker komplett getötet und alles Material vernichtet werden, sagte der Leiter des Nationalen Referenzlabors für Bienenkrankheiten auf der Insel Riems, Marc Oliver Schäfer, der Nachrichtenagentur dpa. Es sei aber auch möglich, die Bienen durch das sogenannte Kunstschwarmverfahren zu retten und in neuer Umgebung anzusiedeln. „Eine Gefahr für Verbraucher ist die Krankheit nicht“.
Betroffen sind Bienen in Teltow-Fläming, Elbe-Elster und Dahme-Spreewald. Das brandenburgische Agrarministeriums registriert jährlich etwa fünf bis 15 Fälle Amerikanischer Faulbrut. Wie Tierseuchenreferent Hans Kantak sagte, gab es 2011 landesweit zehn Ausbrüche. Die Krankheit werde durch Bienen übertragen, die die Sporen aufnehmen. Werde ein Ausbruch der Faulbrut festgestellt, würden Sperrbezirke eingerichtet und auch die benachbarten Bienenbestände untersucht. Betroffene Völker würden getötet, Desinfektionsmaßnahmen angeordnet. Ein jährliches Monitoring solle helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und eine sprunghafte Verbreitung zu verhindern.
Die Amtstierärztin des Landkreises Teltow-Fläming, Silke Neuling, berichtete von Kontrollen bis 2013, da sich das Bienen-Jahr dem Ende neige. „Honig kann weiterhin mit Genuss verzehrt werden“, betonte sie jedoch.
Der Imkerverband Brandenburg respektiert die Entscheidung der Behörden, verseuchte Bienenvölker zu vernichten. Doch wäre dem Verband der Erhalt dieser betroffenen Völker lieber. Dies werde in anderen Bundesländern so gehandhabt, sagte Landesvorsitzender Reiner Gabriel. „Es ist eine Krankheit der Brut und nicht der Biene, die sie nur überträgt.“ Angedacht sei, eine Art Werkstattwagen einzurichten, mit dessen Hilfe die Bienen umgesiedelt und die betroffenen Bestände desinfiziert werden könnten. „So könnten die Völker gerettet werden.“ Der Verband beklagt zu wenig Bienen im Land. Auch die gefährliche Varroa-Milbe mache den Imkern zu schaffen, meinte Gabriel. Imker würden durch Schulungen für diese Themen sensibilisiert. Die knapp 2000 Verbandsmitglieder hätten etwa 19 000 Völker. Vor der Wende lagen die Zahlen allerdings erheblich darüber. „Wer heute imkert, der ist ein Idealist“, so Gabriel. Steffi Prutean
Steffi Prutean
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