Brandenburg: SPD gegen Hürden für Masterstudium
Potsdam – In der brandenburgischen SPD regt sich Widerstand gegen die Übergangsfristen vom Bachelor- zum Masterstudium. Die im brandenburgischen Hochschulgesetz also Option für die Hochschulen vorgesehene Möglichkeit, den Übergang mittels Notendurchschnitt und Quoten zu reglementieren, hat nach den Worten von Brandenburgs Juso-Vorsitzenden Sören Kosanke eine abschreckende Wirkung für Studienanfänger.
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Potsdam – In der brandenburgischen SPD regt sich Widerstand gegen die Übergangsfristen vom Bachelor- zum Masterstudium. Die im brandenburgischen Hochschulgesetz also Option für die Hochschulen vorgesehene Möglichkeit, den Übergang mittels Notendurchschnitt und Quoten zu reglementieren, hat nach den Worten von Brandenburgs Juso-Vorsitzenden Sören Kosanke eine abschreckende Wirkung für Studienanfänger. „Wenn jemand weiß, dass er eventuell mit dem Bachelor nicht weiter kommt, fängt er gar nicht erst an zu studieren“, sagte Kosanke gestern bei einer Veranstaltung des Wissenschaftsforums der Sozialdemokratie in Potsdam. Die Jusos wollen sich nun dafür einsetzen, dass jeder Bachelor-Absolvent den Master machen darf. „Das soll im Wahlprogramm festgeschrieben werden“, so Kosanke.
Rückendeckung bekam der Juso-Chef von der ehemaligen Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD). Im Bundesgesetz seien keine starren Fristen für Bachelor und Master vorgesehen. „Quoten für die Übergänge sind der falsche Weg“, sagte sie. Sie sieht im internationalen Vergleich einen „dringenden Bedarf“, die Qualifikation des Nachwuchses in Deutschland zu erhöhen. „Die frühkindliche, schulische und studentische Ausbildung muss dringend verbessert werden“, sagte Bulmahn. Dazu müsse Bildung und Wissenschaft wieder eine gesamtstaatliche Aufgabe werden. „Wir brauchen einen kooperativen Föderalismus im Bereich der Wissenschaft“.
Die Bundesvorsitzende der Jusos, Franziska Drohsel, forderte in Potsdam mehr Gerechtigkeit beim Zugang zur Bildung zu schaffen. Um Kindern von Nicht-Akademikern den Weg in die Hochschulen zu eröffnen, seien kostenlose Kitaplätze, elternunabhängiges Bafög und ein kostenfreier Zugang zum Studium unabdingbar. Auch ihr Brandenburger Kollege Sören Kosanke betonte die Bedeutung der Bildungsgerechtigkeit. „Ein breiter Zugang zur Bildung ist vor allem auch für die Wirtschaft erforderlich“, sagte er. Im Wissenschaftsforum der SPD konstatierte man zudem, dass es in Brandenburg im Bundesvergleich zu wenig Abiturienten gebe, von denen zu wenig ein Studium beginnen. Zudem seien die pro-Kopf-Ausgaben für den Hochschulbereich zu niedrig. „Wir brauchen einen erheblichen Schub für Bildung und Wissenschaft“, so Bulmahn.
Sie schlägt ein Förderprogramm vor, dass auf 15 bis 20 Jahre ausgelegt ist, allein für die Hochschulen müssten 25 Milliarden Euro investiert werden. „Ein Bund-Länder-Förderpakt für Wissenschaft und Bildung, macht Sinn, um die deutschen Rückstände und die Strukturverzerrungen innerhalb Deutschlands. etwa zwischen Ost und West, auszugleichen“, heißt es in einem Papier der SPD. Eine Verbesserung der Bildungschancen nutze allen. Jan Kixmüller
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