Brandenburg: Sprüh zum Abschied leise Schampus
Die 19. Gala der „Berliner Meisterköche“. Marco Giedow ist Brandenburger Preisträger
Stand:
Berlin - Das ist ein Berliner Grundgesetz: Jede Veranstaltung wird jedes Jahr größer. Am Sonnabend waren es nun schon fast 400 Gäste, die zur 19. Gala der „Berliner Meisterköche“ ins Hotel Intercontinental gekommen waren – und eine Neuerung erlebten. Denn diesmal trat einer als Laudator auf, der nicht zur Jury gehörte, sondern zum Berliner Senat: Sozialsenator Mario Czaja (CDU) lobte die Arbeit des Vereins „Über den Tellerrand“, dessen Mitglieder mit Flüchtlingen gemeinsam kochen und der dafür zum „Gastronomischen Innovator 2015“ ernannt wurde.
Der Rest bewegte sich in erprobten Gleisen. Sonja Frühsammer, die erste „Berliner Meisterköchin“, bekam vor Rührung kein Wort heraus – das war nicht anders, als sie seinerzeit zur Aufsteigerin ernannt worden war. Diesen Titel nahm nun Manuel Schmuck vom „Marthas“ entgegen. „Brandenburger Meisterkoch“ wurde zum zweiten Mal Marco Giedow, der nun in der „Speisekammer“ in Burg kocht. Als „Gastgeberin des Jahres“ grüßte Barbara Merll vom „Skykitchen“, und auch ein Szenerestaurant wurde gewürdigt, diesmal sogar eins, das zu dieser schillernden Kategorie passt: die Cordobar.
Deren Gründer Christof Ellinghaus, von Beruf Musikproduzent, lobte sogleich seine Stammgäste und hielt den Gala-Besuchern streng vor, dass er sie überhaupt noch nie in der Bar gesehen habe – was allerdings angesichts der notorischen Überfüllung des kleinen Ladens auch keineswegs überraschend ist. Renate Künast, die wohl auch noch nie drin war, erhielt von ihm noch eine spezielle Abmahnung: „Was ist denn jetzt eigentlich mit Ihrem Veggie-Day?“ Ihre Antwort: „Heute ist Sonnabend.“
Zur Siegerehrung gab es dann am Ende eine weitere Neuerung: eine Champagnerdusche. Lukas Mraz, Cordobar-Küchenchef, schüttelte die eben gewonnene Großflasche, zwirbelte sie auf und ließ den Inhalt dann nach Formel-1-Art über die verdutzten Honoratioren und -innen auf der Bühne regnen. „War nicht geplant“, sagte er später, „ich hatte die Flasche in der Hand, so lauwarm, und dachte, das muss jetzt einfach mal sein.“ Bernd Matthies
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: