Brandenburg: Starker Andrang: WM-Fanmeile wird ausgebaut
Berlin - Die größte WM-Fanmeile im Land wird noch einmal ausgebaut. Wie Berlins Senatssprecher Michael Donnermeyer gestern bekannt gab, werden bis zum Wochenende zwei neue Leinwände auf der Straße des 17.
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Berlin - Die größte WM-Fanmeile im Land wird noch einmal ausgebaut. Wie Berlins Senatssprecher Michael Donnermeyer gestern bekannt gab, werden bis zum Wochenende zwei neue Leinwände auf der Straße des 17. Juni errichtet. Diese werden im westlichen Bereich der Fanmeile in der Nähe der Siegessäule stehen. Die Kosten für die neuen Leinwände übernehmen nach Angaben des Senats die Berliner Organisatoren sowie der Weltverband Fifa. „Zu der Höhe machen wir keine Angaben“, sagte Fifa-Sprecher Andreas Herren auf Anfrage. Intern wird jedoch von einer Summe von „mehr als 100 000 Euro“ gesprochen.
Die Ausweitung der WM-Fanmeile ist auf den starken Andrang zurückzuführen. Nach Angaben der Veranstalter wurden bisher 3,5 Millionen Fans auf der Meile gezählt; 700 000 sollen dort am Dienstag das WM- Spiel der deutschen Nationalelf gegen Ekuador gesehen haben.
Die Fifa wird auf der 2,5 Kilometer langen Meile am 7. Juli die WM-Gala „Africa calling“ (Afrika ruft) ausrichten. In Südafrika findet 2010 die nächste WM statt. Für das Festival in Berlin habe die Fifa „berühmte Künstler aus Musik und Fußball aus aller Welt verpflichtet“, so Sprecher Herren. Das Konzert werde weltweit im Fernsehen ausgestrahlt. Im Gespräch waren zuletzt Künstler wie Herbert Grönemeyer.
Der Erfolg der Fanmeile hat viele überrascht. Es ist erst ein halbes Jahr her, da dachte man in Berlin noch über den Spreebogenpark als Fanmeile nach. Dort hätten 20 000 Menschen Platz gefunden. Auch der Breitscheidplatz oder der Park vor dem Roten Rathaus waren als Standort für das WM-Fest im Gespräch. Nirgendwo hätten jedoch so viele Fans teilhaben können wie auf der Straße des 17. Juni.
Trotz der Menschenmassen ist es bisher ruhig geblieben. „Auf dem Münchner Oktoberfest ist mehr los“, sagte Polizei- Einsatzleiter Jürgen Klug. Am Dienstag gab es 89 Festnahmen „mit WM-Bezug“, aber es seien meist kleinere Delikte wie Pfandflaschendiebstahl gewesen. Hooligan-Krawalle seien genauso ausgeblieben wie das befürchtete Verkehrschaos. Insgesamt liegt die Zahl der Polizeieinsätze 15 Prozent höher als normal, die Zahl der 110-Notrufe etwa 20 Prozent höher. Ob dies an der Wärme liege oder an der WM sei unklar, hieß es bei der Polizei.
Den Aufbau neuer Leinwände begrüßt die Polizei, „weil sich die Massen besser verteilen“. Das Gedränge ist für sie auch ein Risiko. „Wenn es sehr voll ist und mittendrin passiert etwas, kommen wir kaum hin“, so ein ranghoher Polizeiführer. Beim Spiel Deutschland-Polen bewegte sich die Polizei im Gänsemarsch durchs Unterholz. Auf der Meile war kein Durchkommen. A. Görke / J. Hasselmann
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